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Maskenball

15 Minuten stehende Ovationen, Jubel und Presse. Bravi! Riccardo Chailly, Generalmusikdirektor der Oper Leipzig und Gewandhauskapellmeister - erstmals seit 30 Jahren wieder eine Personalunion - hat die neue Opern-Saison mit Giuseppe Verdis »Maskenball« eröffnet. Freundschaft, Verrat, Politik und Liebe - einer der brisantesten politischen Morde des 18. Jahrhunderts, die Ermordung von König Gustav III. von Schweden bei einem Maskenball im Stockholmer Opernhaus, inspirierte Verdi zu dieser einzigartigen Oper.

Regie führte der italienische Filmregisseur Ermanno Olmi, Bühnenbild und Kostüme entwarf Arnaldo Pomodoro, einer der berühmtesten Bildhauer Italiens. Der italienische Auftakt, der sich eher auf die Musik konzentrierte, ist richtungweisend. Chailly wird sich in den nächsten Jahren in Leipzig besonders auf dieses Repertoire konzentrieren. Neben der internationalen Sängerbesetzung Annamaria Chiuri (Mezzo-Sopranistin), Chiara Taigi (Sopranstin), Massimiliano Pisapia (Tenor) und Franco Vassallo (Bariton), wussten auch die Solisten des Hauses, besonders Eun Yee You als Oscar, zu überzeugen. Sie lebt seit 2001 in Leipzig und war u.a. bereits als Gilda in »Rigolletto« und als Sophie im »Rosenkavalier« zu hören.

Bild Die Koreanerin stammt aus einem musikalischen Elterhaus - die Mutter Musikprofessorin, die Schwestern spielen Klavier und Cello - und war nach nach »Seoul City Childrenss Choire« und der Musikhochschule in Seoul, bei Fiorella Pendiconi, am Genfer Konversatorium und am Zürcher Opernstudio. Neben dem Pagen im »Maskenball«, wird Eun Yee You dieses Jahr auch wieder im »Rosenkavalier«, in Helsinki, zu sehen sein und als Anna Reich in »Die lustigen Weiber von Windsor« an der MuKo.

Das Gewandhausorchester mit Riccardo Chailly in Hochform, der über sich hinauswachsende Chor der Oper Leipzig, dass lässt erahnen was uns in Leipzig noch erwarten wird. Riccardo Chailly hat die Leipziger Oper wieder ins Tagesgespräche gebracht. Weitere Aufführungen sind am 18., 20., 23., 26. und 29. November, sowie am 01. Dezember 2005. Am 26. November überträgt ARTE in Koproduktion mit MDR und Euro Arts die Aufführung live. Euro Arts wird den »Maskenball« zusätzlich im eigenen Label auf DVD produzieren, die ab April 2006 im Handel erhältlich sein wird.
Lutz Rodenhauser

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