Grün-As
Intervallstudie

Grünau in 10 Jahren

Um einen genaueren Einblick in die verschiedenen Facetten der Entwicklung des Stadtteils nach Meinung der Befragten zu erhalten, wurden sie gebeten, in der abschließenden Frage im Fragebogen mit eigenen Worten zu beschreiben, wie Grünau in zehn Jahren aussehen wird.

Zunächst ist festzuhalten, dass 349 Grünauer (49 Prozent aller Befragten) ihre Meinung dazu niedergeschrieben haben. Dies reicht von einzelnen Stichworten bis hin zu längeren Textpassagen. Alle Kurztexte wurden inhaltsanalytisch ausgewertet und hinsichtlich der eher positiven und der eher kritischen Meinungen gruppiert. Wird zunächst die Anzahl der jeweiligen Äußerungen betrachtet, so zeigt sich ein leichtes Übergewicht der kritischen Äußerungen.

Diese betreffen an erster Stelle soziodemographische Aspekte (siehe Abb. 1) wie die Sorge um die weitere Erhöhung des Durchschnittsalters der Bewohner und damit verbundener Konsequenzen: »Es wohnen ja jetzt schon sehr viel ältere Menschen in Grünau. Ein Teil davon wird betreutes Wohnen vorziehen und somit vermutlich umziehen«. Des Weiteren werden soziale Verwerfungen befürchtet: »Es werden in Grünau nur noch Alte und Arbeitslose wohnen, Jugend ohne Arbeit (oder keine Lust). Und die Älteren werden das Umfeld in Ordnung halten.«, »Konflikte zwischen alten und jungen Menschen entstehen. Die neuen Bewohner werden verständnisloser und unbeherrschter.«

Die positiven Entwicklungsoptionen beziehen sich vorrangig auf baulich-gestalterische Aspekte (siehe Abb. 2). Es wird erwartet, dass das Umfeld der Wohnung bis hin zur Umgebung des Stadtteils noch schöner wird und dass die Sanierungsmaßnahmen abgeschlossen sein werden: »gute Modernisierung der Wohnblocks, reichlich Grünanlagen und Naherholung ausgebaut«.

Eine Reihe von Äußerungen bezieht sich auf das gute Zusammenleben unterschiedlicher Generationen und sozialer Gruppen. Damit wird die Hoffnung auf ein weiter angenehmes soziales Miteinander in Grünau ausgedrückt: »es wird mehr sozial schwache Leute geben und hoffentlich dadurch nicht höhere Kriminalität«. »Hoffentlich werden wieder mehr Kinder, also junge Familien hier wohnen die auch die älteren Einwohner anerkennen. Ein Zusammenleben auf gegenseitiger Achtung.«

Sigrun Kabisch und Katrin Großmann
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Intervallstudie 2009

Wohnzufriedenheit so hoch wie nie zuvor
Fortschreitende Alterung, Standort traditioneller Haushaltformen, Stadtteil für Jung und Alt, Positive Entwicklung, Grünau in 10 Jahren, Ein guter Freund

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