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Das Boot

The Director’s Cut (Special Edition)

Bild Seit den 50er Jahren haben nur ganz wenige deutsche Filme international wirklich für Aufsehen gesorgt. Zwar besitzen Regisseure wie Werner Herzog, Wim Wenders oder der viel zu früh verstorbene Rainer Werner Fassbinder unter Kritikern und Kinoliebhabern auf der ganzen Welt einen hervorragenden Ruf, aber die ganz große Popularität ist auch ihnen nie zuteil geworden. Die blieb praktisch nur zwei Filmen vorbehalten: Volker Schlöndorffs Die Blechtrommel und Wolfgang Petersens Das Boot.

Einen »Fels, der aus dem Meer der Kinogeschichte emporragt«, hat Ulrich Greiwe »Das Boot« in seinem Interview-Buch mit Wolfgang Petersen Ich liebe die großen Geschichten genannt; und egal wie man nun persönlich zu dieser epischen U-Boot-Kriegssaga steht, muss man doch anerkennen, dass dieser Film genau das ist, ein weithin sichtbarer Fels. Er hat seinen Regisseur, der bis dahin durch einige gelungene und umstrittene Fernsehfilme aufgefallen war, quasi über Nacht berühmt gemacht und regelrecht nach Hollywood katapultiert, wo er Erfolgsfilme wie In the Line of Fire und Air Force One gedreht hat. Allein diese einzigartige Stellung innerhalb der Filmgeschichte rechtfertigt den 1997 entstandenen, etwa dreieinhalb Stunden langen Director’s Cut des Films, den man durchaus als eine Art von Kompromiss zwischen der ersten Kino- und der mehrteiligen Fernsehfassung sehen kann.

Rasantes U-Boot-Kriegsspektakel oder episches Psychodrama, das war die Geschichte der letzten Fahrt eines deutschen U-Boots im 2. Weltkrieg durch die Meerenge von Gibraltar in ihren ersten Fassungen. Nun, im Director’s Cut, ist sie beides. Der junge von Herbert Grönemeyer gespielte Kriegsberichterstatter Leutnant Werner ist nicht mehr die Identifikationsfigur, mit deren Augen man den Krieg und seine unvorstellbare Schrecken erlebt. An dessen Stelle tritt nun der Kommandant des U-Boots (Jürgen Prochnow). Sein Zynismus und seine Besessenheit, die ihn zu waghalsigsten Aktionen verleiten, geben dem Director’s Cut einen neuen Ton.
Sascha Westphal

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Spacecenter Babylon 5

Staffel 1 (6 DVDs)

Bild B5 ist für viele Science-Fiction-Fans schlicht und ergreifend die vermeintlich bessere Star Trek-Serie. Wie ihr zur gleichen Zeit entwickeltes und ausgestrahltes Pendant Star Trek: Deep Space Nine spielt auch diese Serie auf einer Raumstation. Allerdings sieht man der fünf Meilen langen Babylon 5-Station ihre Größe bei Innen- und Außenaufnahmen deutlich besser an. Doch der wohl größte Unterschied zur dritten Star Trek-Serie ist wohl, dass Produzent Joe Michael Straczynski (JMS) eine Geschichte vorschwebte, die er über den Zeitraum von fünf Jahren erzählen wollte. So bauen die Folgen bei Babylon 5 von Anfang an zum überwiegenden Teil aufeinander auf und Straczinskys Geschichte endet nach vielen Auf und Abs tatsächlich erst nach der fünften Staffel, was völlig zu Recht Millionen von Fans auf der ganzen Welt in ihren Bann zog.

Von der Erde im neutralen Raum erbaut, stellt das Spacecenter Babylon 5 im 23. Jahrhundert das galaktische Pendant zum irdischen Konzept der Vereinten Nationen dar. Hier sollen die Vertreter der größten Reiche und Allianzen an einem zentralen Ort zusammengeführt werden, um so die Chance auf einen dauerhaften Frieden zu wahren. Kommandant der gigantischen Station ist der Mensch Jeffrey David Sinclair, der von den Minbari -- die die Menschheit im erst kurz zurückliegenden Krieg an den Rand der totalen Vernichtung gedrängt hatten -- als einziger Anwärter auf diesen Posten akzeptiert worden war. Zusammen mit seinem Team muss er sich in der ersten Staffel nicht nur mit Flüchtlingen, Schmugglern, Geschäftsleuten, Diplomaten und anderen Reisenden aus den verschiedensten Welten beschäftigen, sondern vor allem mit den auf Babylon 5 stationierten Botschaftern auseinandersetzen. Denn die Abgesandten der Minbari, Centauri, Vorlonen und vielen anderen Rassen scheinen weit mehr als nur ein Geheimnis zu verbergen. Narn-Botschafter G’Kar hat völlig Recht, wenn er sagt, dass auf Babylon 5 niemand genau das ist, was er zu sein vorgibt.

Dieses erste von fünf Jahren Babylon 5 legt zunächst einmal die Basis für kommende große Entwicklungen, wartet aber bereits mit einigen großartigen Episoden auf, die kein Science-Fiction-Fan verpassen sollte. Insgesamt ist Babylon 5 vielleicht nicht besser als Star Trek, denn Äpfel und Birnen sollte man nie vergleichen, aber die Serie von JMS um Krieg und Frieden in einer unsteten Galaxis ist auf jeden Fall anders -- und unbedingt eine Bereicherung für das Genre!
Mike Hillenbrand

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