Grün-As

Kleine Stars am Kulki

Siegerlächeln und Tränen beim Kindertriathlon

Viele junge Sportler tummeln sich am 23. Juli am Kulkwitzer See. Im Rahmen des 22. Leipziger LVB Triathlon findet an diesem Nachmittag der zwölfte Kindertriathlon statt, den der Leipziger Triathlon e.V. organisiert. 31 Kinder im Alter von sechs bis 13 Jahren aus Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Hessen und den Niederlanden haben sich angemeldet.

Bild Es herrscht Familienatmosphäre am See. Aus einigen Familien stehen sogar Geschwister gemeinsam am Start - wie beispielsweise Valentin, sechs Jahre und Vincent, acht Jahre oder auch Anne, zehn Jahre und Johannes, acht Jahre, letztere belegen am Ende Platz zwei und vier ihrer Altersklasse. Einige Kinder haben wir während des Wettkampfes begleitet. Julius, Valentin und Victor sind mit sechseinhalb Jahren die jüngsten Teilnehmer dieses sportlichen Ereignisses.

Victor aus Leipzig trägt stolz die Startnummer 805 und hat mit seiner Mutti die einzelnen Disziplinen fleißig geübt. Er ist neugierig auf seinen ersten Triathlon-Wettkampf. Julius mit Startnummer 803 aus Markranstädt übt mit seinem Vati, der ebenfalls Triathlet ist, die Radstrecke oft am Kulki. Im See hat er die Schwimmstrecke noch nie trainiert. Das wird heute für ihn eine Premiere.

Bild Es ist kurz nach 14.30 Uhr: Moderator Andreas Clauß, bekannter ehemaliger Triathlet aus Leipzig, wird den Kindern zum Aufwärmen die zu absolvierende Radstrecke von drei Kilometern zeigen. Spannung und Aufregung der Kinder steigen auf dem Weg zur 150 Meter langen Schwimmstrecke. Victor strahlt in seiner roten Badehose und mit der Schwimmbrille ein letztes Mal der Mutti zu, die ihm natürlich die Daumen drückt.

Der Startschuss fällt und los gehts! Von den Eltern werden die Kinder angefeuert. Manche Mutti und mancher Vati meinen es zu gut. Sie werden doch sehr laut, um ihre Kinder zu motivieren, was aber gar nicht nötig ist. Denn jeder kleine Sportler will die Strecke schaffen und im Ziel ankommen. Doch es ist sehr windig, Neptuns Reich ist aufgewühlt und Wellen erschweren den Kleinsten das Schwimmen. Julius Vater, der seinen Sohn auf der Schwimmstrecke begleitet, nimmt ihn kurzerhand für ein kleines Stück »Huckepack«. Dann schafft es der Sprössling wieder allein. Bei einer ersten Triathlon-Erfahrung werden alle Augen im Hinblick auf Regeln zugedrückt..., so der Moderator.

Sorgen müssen sich die Eltern nicht. Taucher der Leipziger Delphine, die Rettungsschwimmer der DLRG und der Meißner Wasserwacht sichern die Strecke und passen gut auf die kleinen Schwimmer auf. Auf dem Weg zur Radstrecke begegne ich wieder Victor. Der Kummer ist groß und die Tränen rollen dem Jungen über’s Gesicht. Das Wasser (21 Grad) war zu kalt, der Wind zu stark, der kleine Sportler hat die Schwimmstrecke leider nicht geschafft. Er ist bitter enttäuscht. Vielleicht waren die Anforderungen dieses Jahr noch zu groß für ihn und es klappt im nächsten Jahr besser. Nicht den Mut und den Spaß am Sport verlieren, Victor, und fleißig weiter üben!

Bild Andreas Clauß erklärt, dass der Triathlon einer der schwierigsten und anstrengensten Sportarten ist. Durch den Wechsel von einer Sportart zu anderen und dem damit verbundenen Lagewechsel, werden Gleichgewichtssinn und Muskeln jedes Mal unterschiedlich beansprucht.

Inzwischen erfolgte der Wechsel von der Rad- zur Laufstrecke von einem Kilometer und am Zieleinlauf beobachte ich Vincent mit der Startnummer 806 und Valentin. Der jüngere Bruder läuft zwei Minuten eher durchs Ziel als der ältere und belegt Platz eins seiner Altersklasse. Das schmerzt natürlich, aber Mutti und Vati sind da und empfangen beide herzlich, gratulieren und trösten. »Im Ziel angekommen «, heißt auch in diesem Jahr das Motto und auch diesen beiden Kindern gilt unser Glückwunsch.

Bild Man muss es erst einmal schaffen, in 25:27 Minuten oder 27:40 Minuten diese Triathlonstrecke zu meistern. Dazu gehören Kraft und Ausdauer, starker Wille und viel Energie! Julius läuft nach 26:44 Minuten durchs Ziel und wird sofort vom Vati, der wieder an seiner Seite ist, beglückwünscht. Offensichtlich bilden Vater und Sohn ein tolles Team. Aber auch die Mutti ist vor Ort und freut sich über den zweiten Platz des Sohnes in seiner Altersklasse. Nach der Siegerehrung gab es auch in diesem Jahr für alle Kinder eine Autogrammstunde mit den Favoriten des 22. Leipziger LVB-Triathlons Ronny Dietz und Lothar Leder. Begegnungen also zwischen den Stars von heute und denen von morgen.

Dank der Sponsoren des Kindertriathlons war dieser Nachmittag für die kleinen großen Sportler sicher ein besonderes Erlebnis, die Freude war ihnen anzumerken und alle können sehr stolz auf ihre Leistungen sein. Schade nur, dass sich die Medien den kleinen Sportlern eher weniger widmen und auch die Zuschauer sich zahlreicher und interessierter zum Olympischen oder Fitness-Triathlon locken lassen...
Elke Göbel, Fotos: Ulf Hillert Weiter>>>

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