Grün-As

Ein Blick zurück

100 Ausgaben Grün-As

Und es heißt auch nach hundert Ausgaben nicht »Grünau-As«! Das »Grün-As«, wie es richtigerweise heißt, startet mit diesem Heft ins zehnte Jahr seines Bestehens. Die Gründer und Herausgeber dieses Magazins hatten einst hehre Ziele vor Augen. So wollten sie ihre Leserschaft stets aktuell über deren Stadtteil informieren - zunächst noch in schwarz-weiß, ab April 2000 dann generell im Vierfarbdruck.

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Mit dem Ohr »am Volk« packten sie heiße Eisen an und brachten so manchen Stein ins Rollen. Die Grünauer dankten es dem Redaktionsteam, welches ausschließlich ehrenamtlich tätig war und sich anfangs nur mit Mühe finanziell über Wasser halten konnte (heute übrigens mitunter auch noch), indem sie die kostenlose Zeitschrift an den Auslagestellen mitnahmen und somit ihr Interesse zeigten.

Briefe an die Redaktion, nicht immer sachlich, aber zumeist sachdienlich, halfen dabei, Dinge anzugehen, die den Grünauern unter den Nägeln brannten. Viele Einwohner des Stadtteiles wurden gar selbst zum Schreiberling, halfen die 16, 20 oder 32 weißen Seiten mit Wissens- und Lesenswertem zu füllen. Auch das war der ursprünglich erdachte Sinn vom »Grün-As«. Eine Meinungsplattform von Grünauern für selbige.

Bild Das »Grün-As« hat sich innerhalb seiner 100 Ausgaben ein wenig gewandelt. Einige Anfangsideen gingen im Laufe der Zeit verloren. So vergab das Redaktionsteam die »Schell-Lusche« an Menschen, die mit ihrem Tun negativ auffielen. Das positive Pendant nannte sich »Herz-As« und wurde selbstredend viel lieber verliehen.

Manchmal gelang es nicht ganz, journalistisch korrekt, nämlich neutral, zu berichten, dann kochten Emotionen zu hoch, ließ sich der kommentierende Charakter eines Artikels nicht vermeiden. Legitim für eine Zeitschrift, die sich ausschließlich FÜR die Belange ihrer Leserschaft einsetzt. Doch Kritik sei an dieser Stelle auch erlaubt: Es war oft schwer, die Menschen im Stadtteil für etwas zu begeistern, sie zu ermuntern, etwas zu bewegen, sie zum Mitmachen anzuregen. Dies ist hier sicher so schwierig wie überall in Leipzig oder Deutschland generell.

Auf Resonanz der Grünauer haben wir leider in letzter Zeit sehr oft verzichten müssen. Obwohl es manches Mal gut gewesen wäre, zu gewissen Dingen die Meinung der Leser zu erfahren - auch wenn es sich um Kritik handelt. Initiativen, die mit den Grünauern, aber auch mit einigen Einrichtungen im Stadtteil, auf die Beine gestellt werden sollten, liefen manchmal ins Leere.

Nicht einschlafen Grünau, du bist noch nicht am Ziel! Es gibt noch so vieles, was auf den Weg gebracht werden muss, Missstände, die beseitigt werden können und positive Dinge, die es hervorzuheben lohnt. Auf die nächsten 100 Ausgaben mit Ihnen als Leser freuen sich

Dr. Evelin Müller, Uwe Walther, Klaudia Naceur (Redaktionsteam), Viola Mattes (Anzeigenberaterin) und Torsten Mertins (Layout), sowie viele schreibende Helfer

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