Grün-As

Kontrovers und konstruktiv

Liebe Leserinnen und Leser, es passiert viel Grünau - mehr als die meisten von Ihnen wissen werden. So findet sich beispielsweise fast jeden Monat der Stadtbezirksbeirat West zusammen, um über stadtbezirksrelevante Themen zu diskutieren und zu entscheiden. Obwohl öffentlich zugänglich, finden leider sehr selten interessierte Grünauer den Weg zum basisnächsten Gremium. Vielleicht ändert sich dies ja, wenn ich Ihnen im Folgenden einen kleinen Einblick in unsere Arbeit sowie unsere und somit auch Ihre Themen ermögliche. Die letzte Sitzung des Stadtbezirksbeirates, am 12. Juni in der Völkerfreundschaft, verlief sehr kontrovers aber auch konstruktiv.

Das Stadtplanungsamt stellte den Entwurf eines Bebauungsplanes für das schon fast vollständig bebaute Gebiet in der Siedlung Grünau am Blaufichtenweg vor, und die Sinnhaftigkeit eines B-Planes im Nachhinein wurde heftig diskutiert.

Weiterhin stand der Antrag der SPD, eingebracht vom Stadtrat Jürgen Wesser, zur Schulwegsicherheit auf der Lützner Straße im Bereich der ehemaligen Kaserne auf der Tagesordnung. Die Vorschläge der Stadtverwaltung wurden positiv aufgenommen, um die Sicherheit der Schulkinder, aber auch die der Bewohner des Schönauer Viertels beim Überqueren der Hauptverkehrsader zu erhöhen. Perspektivisch soll hier eine Fußgängerampel hohe Sicherheit garantieren.

Der schwierigste Tagesordnungspunkt war die Drucksache IV/1745 zur Verlegung der Kurt-Biedermann-Grundschule vom Förderzentrum für Erziehungshilfe mit an den Standort der 90. Grundschule. Dieser integrative Ansatz stieß nicht nur auf Befürworter an der Schule beziehungsweise im Stadtbezirksbeirat. Nach langer Diskussion und Vorstellung des Projektes durch Vertreter des Schulamtes stimmte der Rat aber mit nur einer Stimmenthaltung der Verlegung der Schule nach Grünau zu.

Nach einem Schulhalbjahr soll aber über erste Erfahrungen des gemeinsamen Schulbetriebes in der Praxis berichtet und notfalls über Maßnahmen beraten werden, um aufgetretene Komplikationen zu beheben. Der letzte Punkt - Einführung eines Bürgerhaushaltes - der von allen Fraktionen des Stadtrates eingebracht wurde, ist aufgrund des noch nicht vorliegenden Verwaltungsstandpunktes auf die nächste Sitzung vertagt worden.

Hier soll dem Stadtbezirksbeirat ein Budget zur Verfügung gestellt werden, woraus Maßnahmen wie Grüngestaltung oder Straßenreparaturen finanziert werden können. Die Stadtbezirksbeiräte bekamen von den anwesenden Vertretern noch ein kleines Lob präsentiert, so wie man hier sachlich und fundiert diskutiert, sei dies nicht in allen Stadtteilen der Fall. Ein Lob für alle Anwesenden und gleichzeitig ein kleines Dankeschön für ihre bisherige und zukünftige ehrenamtliche Arbeit.
Ihr Uwe Walther

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