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Der Stern der Weisen - ein Mythos?

Weihnachten - gar nicht mehr lange hin, dann ist es wieder so weit. Große, glänzende Kinderaugen, in denen sich das Licht der Kerzen spiegelt, Bratapfelduft, Weihnachtsplätzchen, Lichterglanz, ein Herrenhuter Weihnachtsstern, der über unseren Köpfen schwebt, wenn wir durch die Stadt bummeln; manchmal aber auch hetzen, damit zum Weihnachtsfest auch alles so läuft, wie wir uns das vorstellen. Sind alle Geschenke gekauft, alles für das Familienfest - denn als solches wird Weihnachten auch gern bezeichnet - bereit?

Geht in dieser hektischen Zeit nicht viel vom Zauber der »Weih«- Nacht verloren, wird nicht alles dem Konsum untergeordnet - in einer Zeit, in der Platz für Besinnung, Ruhe und Einkehr sein sollte? Sich besinnen auf den eigentlichen Anlass der Weihnachtszeit, auf diesen magischen Moment, dazu sollte Zeit sein. In der ganzen Welt feiern zur Weihnachtszeit rund zwei Milliarden Christen die Geburt des Heiland. Damit eng verbunden die Erscheinung des Sterns der Weisen, der den Magiern aus dem Osten den Weg zu dem neu geborenen König der Juden, Jesus Christus, wies. Seit Menschengedenken bewegt diese Erscheinung und deren Ursache viele Menschen. Gab es diesen Stern überhaupt? Wie eng liegen Dichtung und Wahrheit beieinander?

Eine wissenschaftliche Deutung, oftmals schon versucht, kommt neben der Betrachtung, dass es sich um einen Kometen beziehungsweise eine Supernova handeln könnte, immer wieder zu dem Schluss: dass es sich bei dieser sehr hellen Lichterscheinung um eine Planetenkonstellation aus dem Königsstern Jupiter und dem Saturn, dem Stern der Israeliten, handeln könnte, die, bedingt durch die unterschiedlichen Umlaufzeiten beider Planeten um die Sonne, sich im Mittel nur alle 20 Jahre treffen.

Dann stehen beide Planeten in Konjunktion (Gleichschein) im Sternbild der Fische. Im Geburtsjahr Christi soll diese Konstellation, bedingt durch besondere Voraussetzungen, innerhalb von nur einem halben Jahr dreimal zu sehen gewesen sein. Diese Erscheinung tritt nur aller 800 Jahre auf. Das letzte Mal standen diese Planeten im Jahr 1981 in der größten Konjunktion, das bedeutet, dass beide Planeten bei ihrer Nahstellung zueinander zugleich in Opposition (Gegenschein) zur Sonne stehen und damit die größtmögliche Helligkeit besitzen.

Dieser letzt genannten Deutung für den »Stern von Bethlehem « folgte auch der Sternenforscher Johannes Keppler (1571- 1630), der diese Planetenkonstellation als Ursache dafür sah, dass man im Jahr von Christi Geburt diese sehr helle Lichterscheinung beobachten konnte und dies mit der Geburt des Christuskindes zur Weihnachtszeit verband.

Um diese Geschehnisse ranken sich nach wie vor viele Mythen, Vermutungen und Geschichten, die dazu anregen, auch und besonders in der »Weih«-Nacht Stille und Besinnlichkeit einziehen zu lassen - auch das macht den Zauber der »Weih«-Nacht aus.

Wer mehr zu diesem Thema erfahren möchte, ist herzlich zu unserem Weihnachtsplanetariumsprogramm am Sonntag, dem 17. Dezember 2006, um 11 Uhr, ins Astronomische Zentrum Schkeuditz, Bergbreite 1, 04435 Schkeuditz, eingeladen.

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