Grün-As
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Selbst ausgeladen

Im Märchen von Dornröschen wurde die böse 13. Fee erst gar nicht eingeladen, als man merkte, dass im Königshaus nicht mehr alle Tassen im Schrank waren. Die böse Fee kam doch und rächte sich. Trotz chronischen Platzmangels, wollten wir diesen Zorn von NPD-Spitzenkandidatin Tanja Baki - der neunten Fee unter den hiesigen Stadtratskandidaten - nicht auf uns ziehen und beschlossen nach einigem Hin und Her, auch ihr unsere Fragen zu schicken.

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Klingt einfacher, als es letztlich war. Denn die vierfache Mutter und Hausfrau scheut anscheinend ein wenig die Öffentlichkeit - weder am Klingelschild noch am Briefkasten der Wohnung im WK 8, war ihr Name vermerkt. Unsere Post erhielt die 35-jährige Wahl-Leipzigerin dennoch und wir wiederum eine Woche darauf, ihre Reaktion. Und was für eine.

Unsere Fragen komplett ignorierend, erging sich Tanja Baki im feinsten Nationaljargon in den üblichen von der NPD besetzten Themen. Dabei scheint ihr entgangen zu sein, dass einige dieser Bereiche vielleicht Leipzig relevant sind - in Grünau jedoch gar keine Rolle spielen. Der Mangel an Kita-Plätzen (wohlgemerkt für deutsche Kinder natürlich), hat für Grünau kaum eine Bedeutung, weil es hier genügend Plätze für alle Kinder gibt.

Auch auf die Gefahr hin, dass sich die NPD nun in gewohnter Manier als Opfer der Demokratiebeuger hinstellt oder die neunte Fee vor Wut schäumen könnte, haben wir beschlossen, den Beitrag von Tanja Baki nicht zu veröffentlichen.

Diese Entscheidung speist sich zum einen aus dem Umstand, dass wir keine Plattform für allgemeine Parteiplatituden bieten, sondern reale Lösungsansätze für Grünau spezifische Problematiken aufzeigen wollten. Zum anderen sehen wir uns als unabhängiges Medium und wollen keine Bühne für nazistischen, menschenfeindlichen und rassistischen Populismus darstellen. Tanja Baki hat sich klar selbst ausgeladen.

Die Redaktion
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