Grün-As

Expeditionen

Im Jahr 2010 will der Lindenfels Westflügel regelmäßig einen Schwerpunkt auf junge Spieler und ihre Stücke legen und Nachwuchsprojekten eine Plattform sein.

»Expeditionen« lautet der Titel unserer neuen Reihe, die erstmals am 19. und 20. Februar ab 20 Uhr stattfindet. An beiden Abenden werden jeweils drei Stücke präsentiert, von Studenten und Absolventen der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst / Studiengang Figurentheater, Hochschule für Schauspielkunst »Ernst Busch« Berlin / Studienfach Puppenspiel und Hochschule der Künste Bern.

Ergänzt wird das Theaterprogramm durch eine Gesprächrunde am Samstag um 15.00 Uhr in der wir die Gelegenheit nutzen möchten, um miteinander ins Gespräch zu kommen. Figurenspieler, Vertreter der Stadt Leipzig, der Kulturpolitik und Sie - das Publikum - sind dazu eingeladen, über ihre Projekte und Stücke zu berichten und sich über die Möglichkeiten der Förderung junger Künstler auszutauschen. Im August folgt eine zweite Staffel, dann mit Nachwuchsinszenierungen aus Frankreich.

Kombi-Tickets für alles drei Abendveranstaltungen kosten 15 und 18 Euro. Einzeln kosten die Veranstaltungen 6 und 8 Euro. Freier Eintritt für die Gesprächsrunde. Ihre Kartenwünsche nehmen wir unter 0341 - 2609006 entgegen oder unter info@westfluegel.de. Und nun zu den Stücken:

Doll-Y. Ein Stück für fünf Spieler und ein Schaf

Jeweils um 20.00 Uhr. Eine Etüde über das Material Mensch, über das Fremde im scheinbar Bekannten. Auf einer leeren Bühne, in engen Lichtkegeln gebannt, stehen aufgereiht fünf Spieler. Sind sie menschliche Individuen, oder »Dolls«, lebloses Material? Fünf Entwürfe einer neuen Spezies Mensch - geschaffen als Klon, als gezüchtetes Ersatzteillager oder perfektionierter Organismus. Die fünf Kreaturen animieren sich gegenseitig, ziehen, schieben, tragen einander wie Puppen über die Bühne. Ein Spiel um Macht und Manipulation. (Regie: Iris Meinhardt; Spieler: Elsa Weise, Katharina Muschiol, Velemir Pankratov, Lena Kießling, Mariela Canzler; Musik: Thorsten Meinhardt)

»Der Gruftwächter« nach Franz Kafka

Jeweils um 21.30 Uhr. Franz Kafkas einziges Drama »Der Gruftwächter« ist Ausgangspunkt für die Projektarbeit von Studierenden des Studiengangs Figurentheater / Stuttgart. Fragmentarisch entstehen Gestalten und deren Geschichten, nehmen Form an und verschwinden wieder. Kafkas Texte, seine Sprache und die Bilder, die seine Werke evozieren, sind ein guter Nährboden für eine Arbeit mit Figuren und Material. »Der Gruftwächter« bringt an den Hof des Fürsten Leo Nachricht von aufbegehrenden Geistern. Drei Spieler erkunden mit Hilfe von Taschenlampen, Metall und Projektionen Kafkas Fragment und entdecken Traumbilder und Todesvisionen. (Spiel: Katharina Muschiol, Maik Evers, Stefan Wenzel; Künstlerische Begleitung: Yehuda Almagor)

Haut #2 oder Lisa spielt mit sich selbst

Zum Abschluss jeweils um 22.30 Uhr. Diese Arbeit ist ein Experiment zwischen Tanz, Figurenspiel und sozialer Plastik. Lisa Seidel-Kukuk entwickelt hiermit eine Studie zu den Wandlungsmöglichkeiten des eigenen Körpers und überschreitet dabei nicht nur die Grenzen zwischen dem eigenen Inneren und der Außenwelt, sondern verbindet bildnerische Elemente mit Tanz und Figurenspiel. (Ein Projekt im Rahmen des Masterstudiengangs Theater der Hochschule der Künste Bern; Spiel: Lisa Seidel-Kukuk; Regie: Florian Feisel)

Sandra Brose
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