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Leipzig Grün-As Stadtteilmagazin

»Brillen runter, absolute Ruhe bitte, spielt!«

Goalball in Nürnberg

...so hieß es am 29. November 2014 in Nürnberg zur 13. Deutschen Jugendmeisterschaft im Goalball. Goalball ist eine paralympische Sportart, die vor allem von blinden und sehbehinderten Menschen weltweit gespielt wird.

Auf einem volleyballgroßen Spielfeld stehen sich drei Spieler pro Team gegenüber, die versuchen einen 1250g schweren Klingelball ins gegnerische neun Meter breite Tor zu rollen. Um dies zu verhindern, können die verteidigenden Spieler den Ball mit dem gesamten Körper abwehren. Was zunächst einfach klingt, wird dadurch erschwert, dass alle Akteure eine absolut lichtundurchlässige Dunkelbrille tragen müssen.

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Teamfoto v. l. n. r.: Steffen Lorenz, Roy Langa, Tobias Weigel, Philipp Tauscher, Florian Emmerich

Orientiert wird sich nur am Klingelgeräusch des Balles sowie Klebebandmarkierungen auf dem Hallenboden. Während des gesamten Spieles muss daher absolute Ruhe herrschen. Sachsen wurde durch das Leipziger Team vom L.E. Sport e.V. vertreten. Die Mannschaft besteht vor allem aus Schülern des Förderzentrums für Blinde und Sehbehinderte »Wladimir Filatow« der Stadt Leipzig.

Im ersten Spiel trafen die Sachsen unter Trainer Tino Thomas auf die Mannschaft aus Unterschleißheim. Hier setzte man sich klar mit 10:0 Toren durch. Auch die zweite Partie konnte man gegen Königs Wusterhausen mit 11:6 für sich entscheiden. In den nächsten beiden Gruppenspielen musste man sich jedoch dem Gastgeber aus Nürnberg mit 3:9 und Neukloster (Mecklenburg-Vorpommern), dem neuen Deutschen Jugendmeister, mit 2:12 geschlagen geben.

Zum Krimi entwickelte sich das anschließende Spiel der Leipziger gegen den Rekordmeister Marburg (Hessen), welches mit einem gerechten 5:5 unentschieden endete. Im letzten Gruppenspiel konnten sich die Sachsen wiederum mit einem klaren 11:1 Sieg gegen die Vertretung aus Friedberg (Hessen) durchsetzen. Letztendlich erzielten die Leipziger Goalballer den 4. Platz in der Gesamtwertung.

Punktgleich mit dem Drittplatzierten aus Marburg verpasste man nur aufgrund der schlechteren Tordifferenz den Schritt aufs bronzene Treppchen. Trainer Tino Thomas zeigte sich jedoch nach dem Turnier sehr zufrieden: »Für mich ist eine Leistungssteigerung meiner Mannschaft im Vergleich zum Vorjahr deutlich erkennbar. Zur nächsten Deutschen Jugendmeisterschaft sollte eine Platzierung unter den ersten drei Teams unser Ziel sein«, so Thomas weiter.

Der nächste große Höhepunkt für die Messestädter wird das Sächsische Landesfinale im Goalball, das am 12. März in Chemnitz stattfinden wird. Der Sieger qualifiziert sich automatisch für das Jugendbundesfinale 2015 in Berlin.

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