Grün-As
Leipzig Grün-As Stadtteilmagazin

Das Schönauer Viertel

Neues Wohnen in Grünau

Es ist eine Erfolgsgeschichte ganz eigener Art: das Schönauer Viertel. Rund 1.200 Menschen leben hier in Einfamilienhäusern, Reihen- und Doppelhäusern sowie in Miet- und Eigentumswohnungen inmitten der großräumigen Architektur Grünaus. In den zurückliegenden zwei Jahrzehnten hat es die stadteigene LESG - Gesellschaft der Stadt Leipzig zur Erschließung, Entwicklung und Sanierung von Baugebieten mbH als Treuhänderin zu einem attraktiven Wohngebiet entwickelt.

»Für Grünau, das in diesem Jahre seinen 40. Geburtstag feiert, ist das Schönauer Viertel zu einer markanten Facette geworden. Es leistet einen wertvollen Beitrag zur Gesamtentwicklung des Stadtteils«, kommentiert Baubürgermeisterin Dorothee Dubrau. Gemeinsam mit LESG-Geschäftsführer Ralf-Dieter Claus zog sie heute ein Résumé. »Das Konzept der Städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme Schönauer Viertel hat sich als erfolgreich bewährt.«, so Claus, »Sämtliche Grundstücke sind verkauft bzw. reserviert.«

Insgesamt sind rund 52,4 Millionen Euro in die Entwicklung des Schönauer Viertels geflossen, die im Wesentlichen aus Fördermitteln und Erlösen des Grundstücksverkaufs refinanziert werden. Das Areal umfasst 279 Einfamilienhausgrundstücke, von denen 273 bereits veräußert sind. Dazu kommen 108 Reihen- und Doppelhäuser. Zudem entstanden Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 127 Wohnungen.

Die Arbeiterwohlfahrt hat 2006 bis 2008 an der Jenaer Straße zwei Altenpflegeheime errichtet, 2012 entstand eine integrative KiTa, das »Montessori-Kinderhaus«, mit 165 Plätzen. Auch Gewerbe hat sich angesiedelt: Autohandel, Reifenhandel, Autowaschanlage und ein Kaufland-Markt. Im Zuge der Erschließung wurden mehr als sechs Kilometer Straße gebaut und die entsprechenden Medien – Leitungen für Strom, Wasser, Abwasser, Gas und Telekommunikation – verlegt. Das Schönauer Viertel ist durch großzügige Freianlagen und viel Grün gekennzeichnet.

In den 1930er Jahren war das Schönauer Kasernengelände entstanden. Nach 1945 waren hier sowjetische und später GUS-Truppen stationiert. Als diese 1991 abzogen, hinterließen sie ein braches, mit Altlasten und Kampfmitteln kontaminiertes Areal. In den 1990er Jahren entstand das Vorhaben, hier einen Wohnstandort mit gewerblichen und sozialen Einrichtungen zu entwickeln. 1994 beschloss der Stadtrat die Festlegung des städtebaulichen Entwicklungsbereichs Leipzig West, ehemalige Kaserne Schönau. 1995 und 1996 wurde das Baufeld freigemacht, was außer Abriss vor allem Beseitigung von Altlasten und Kampfmitteln bedeutete. Darauf folgte die Erschließung.

Das ursprüngliche Konzept, das sehr stark auf Geschosswohnungsbau setzte, ließ sich aufgrund der Marktbedingungen der späten 1990 er Jahre so nicht umsetzen. Daraufhin wurde der rechtskräftige Bebauungsplan geändert, um ein marktgängiges Angebot von Baugrundstücken für freistehende Einzelhäuser zu schaffen. Dies war die Grundlage für eine überaus erfolgreiche Entwicklung. 2017 soll die Städtebauliche Entwicklungsmaßnahme abgeschlossen werden.

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