Grün-As

LEBEN IN GRÜNAU

Die temporären Nachbarn waren zu Gast in Grünau

Der frühere Obst- und Gemüseladen in der Alten Salzstraße 60 war neun Tage lang Ausstellungs- und Veranstaltungsort (siehe auch »Grün-As« 1/2 2006) der TEMPORÄREN NACHBARN.

Bild Die Geographie-Studenten Sebastian Bodach, Jochen Lingelbach und Markus Wellner zeigten mit Unterstützung von Freunden unter der Überschrift »Temporäre Nachbarn« Bilder und Texte zu verschiedenen Kunstprojekten, die für kurze Zeit leer stehende Gebäude »zwischennutzten«. Daneben wurden noch Fotos, Pläne und Zeichnungen zur Geschichte Grünaus gezeigt, die aus dem Fundus eines der Grünau-Planer, Herrn H.-D. Wellner, stammten.

Während der neun Ausstellungstage vom 28. Januar bis 5. Februar gab es neben der Möglichkeit die Ausstellung zu betrachten jeden Tag ein abwechslungsreiches Programm mit Themenabenden, Filmen, Live-Musik, Theater, einer winterlichen Fahrradtour entlang der Alten Salzstraße und vielem mehr.

Nach der Eröffnung am 28.1. mit Blechbläsern des Blaswerk Leipzig ging es am Sonntag, dem 29.1., mit rund 20 Kindern beim Hochhaus-Lampionbasteln, Kinderfilm und Lampionumzug sehr lebhaft zu. Am darauf folgenden Dienstag waren Akteure zu Gast, welche die in der Ausstellung vorgestellten Projekte umgesetzt hatten und ihre unterschiedlichen Auffassungen und Herangehensweisen an das Thema »Zwischennutzung« in einer Podiumsdiskussion vorstellten. In einer von Holger Scheibig moderierten Runde wurde lebhaft diskutiert und es ergaben sich vielfältige Einblicke in die Praxis.

Am Mittwoch waren dann Evelin Müller, Uwe Walther und Frau Börner mit dem Grünauer Stammtisch zu Besuch und ließen sich durch die Ausstellung führen. Dem Rundgang folgte noch eine spannende Diskussion, bei der sich herausstellte, dass auch der KOMM e.V. schon ein »Zwischennutzungsprojekt« in Grünau durchgeführt hatte. Die Ausstellungsmacher freuten sich sehr über das rege Interesse und die Aufgeschlossenheit der Grünauer und ließen den Abend mit einer kleinen Lesung und Filmprogramm ausklingen.

Obwohl viele Passanten nur den Blick durchs Schaufenster wagten, kam es auch an anderen Tagen immer wieder zu Gesprächen mit Nachbarn und Interessierten aus dem Stadtteil. Einige wurden beinahe »Stammgäste«. Für die temporären Nachbarn war es eine arbeitsreiche, aber rundum schöne Zeit in Grünau.
Marcus Wellner

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