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Vogelgrippe in Leipzig

Erster Vogelgrippefall bei Nutzgeflügel

Nach Angaben des sächsischen Sozialministeriums sind in einem Geflügelhof in Wermsdorf bei Leipzig seit Dienstag über 700 Puten am H5N1-Erreger verendet. Am Mittwoch ist Putenfleisch des Betriebes zurückgezogen worden - es soll vernichtet werden. Außerdem sollen alle Puten, Gänse und Hühner des Betriebes, insgesamt 16000 Tiere, durch Vergasung oder Elektroschock getötet werden. Um den Betrieb wurde eine Sperrzone von 3 Kilometern und eine Beobachtungzone von 10 Kilometern angelegt.

Das zuständige Friedrich-Loeffler-Institut testet im Moment ob es sich um die gefährlichere asiatische Variante des H5N1-Virus handelt. Die Ergebnisse sollen bis morgen vorliegen. Da in Sachsen bislang noch keine Wildvögel mit dem Grippevirus gefunden wurden kann über den Übertragungsweg nur spekuliert werden. Die Vermutungen reichen von weitfliegenden Wildvögeln, über Futter und Streu, bis zu Katzen als Überträger der Krankheit.

Der Betrieb durfte mit einer Ausnahmegenehmigung Gänse im Freien tränken. Im Dezember 2005 wurde der Vogelgrippe-Erreger H3N8, der für Menschen nicht gefährlich ist, nachgewiesen. Bis zur letzten Untersuchung, vor zwei Wochen, wurden jedoch keine H5N1-Viren nachgewiesen.
Lutz Rodenhauser

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