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bei Heiner Seufert, Mitarbeiter beim Grünflächenamt

Klaudia Naceur
Die Park- oder Lindenallee wie sie im Volksmund genannt wird, ist eine der beliebtesten Grünzonen in Grünau. Vor fast genau zehn Jahren hat das Grünflächenamt dort umfangreiche Sanierungsmaßnahmen durchgeführt. Warum waren die überhaupt notwendig und was wurde damals getan?
Heiner Seufert
Anfang der 90-er Jahre hat die Stadt Leipzig Planungsschwerpunkte in Grünau gesetzt. Dazu gehörte auch die Parkallee als ein Teil der Fußgängerachse vom Robert-Koch-Park zum Schönauer Park. Diese Allee mit ihren vier Reihen historischen Baumbestand ist etwas besonderes und so gut wie einzigartig in Leipzig, steht unter Denkmal- sowie Naturschutz und ist, wie Sie schon sagten besonders beliebt bei den Grünauern. Auf Wunsch der Anwohner, die in die Planungen mit einbezogen waren, haben wir die Aufenthaltsqualität erhöht, sprich Sitzgelegenheiten geschaffen, den Weg verschmälert und erneuert, Papierkörbe und neue Lampen installiert. Das Hauptaugenmerk lag jedoch bei der Vitalität der Bäume.
Klaudia Naceur
Darum haben sie ja auch Baumsanierungen durchgeführt. Was muss man sich denn darunter vorstellen?
Heiner Seufert
Wir mussten feststellen, dass etliche Bäume krank und deren Blattspitzen vertrocknet waren. Eine Analyse ergab, dass der Boden verdichtet war und die Bäume dadurch praktisch keine Luft mehr bekamen. Es wurden dann so genannte Lanzen eingeführt und ein Luft-Düngegemisch mit hohem Druck an die Wurzeln gebracht - nach zwei Jahren war der Erfolg schon sichtbar. Einige Bäume, die nicht mehr zu retten waren, mussten jedoch durch neue Pflanzungen ersetzt werden. Kann es in absehbarer Zeit wieder zu so einer Bodenverdichtung kommen? Eigentlich nicht. Denn im Zuge der Sanierung haben wir auch dafür gesorgt, dass Autoverkehr, der unter anderem Grund für die Verdichtung war, in der Allee nicht mehr möglich ist. Das war allerdings schwierig.
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Klaudia Naceur
Wieso?
Heiner Seufert
Wir haben die Zufahrten durch Hügel, Poller oder große Findlinge versperrt und daneben Parkflächen angelegt. Aber die Steine haben anfangs manche, die die Allee trotzdem queren wollten, einfach verschoben oder die Poller beseitigt. Da musste oft nachgerüstet werden. Die Sanierung war vor zehn Jahren. Wurde danach noch etwas in diesem Bereich getan? Die Arbeiten beschränkten sich ja nicht nur auf die Allee allein. 1995/96 wurden außerdem unmittelbar anschließende Spielbereiche auf der Ostseite, also im WK 2 angelegt. Ende der 90er Wurde im WK 3 der Bolzplatz saniert und vor etwa drei Jahren entstand durch den Abriss des Lindenhofs ein schönes Plätzchen für ältere Leute, die sich dort sehr wohl fühlen.
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