Grün-As

Zwischen Hafen, Busnetz und der Völle

Politik in Grünau - Aktuelles aus dem Stadtbezirksbeirat

Am tagte wieder der Stadtbezirksbeirat. Jenes Gremium in dem vorher die für Grünau, Lausen und Schönauer Viertel relevanten Vorhaben vorgestellt, diskutiert und abgestimmt werden. Zunächst sollte es erneut um die Busnetzreform gehen, die inzwischen zwar keine grundlegenden aber auf Hinweise der Bevölkerung und Parteien, einige Überarbeitungen erfahren hat. So sollen unter anderem an der Endstelle Grünau-Nord vermehrt Fahrzeuge mit Spurkranzschmiereinrichtungen eingesetzt werden um eine Lärmminderung im Kurvenbereich zu erreichen.

Außerdem soll perspektivisch der Fuhrpark der LVB weiter erneuert werden. Niederflurwagen auf der Linie 8 werden damit wie bislang stündlich eingesetzt. Nicht durchgesetzt hat sich dabei der Vorschlag, die Linie 8 wenigstens in der Hauptverkehrszeit beziehungsweise bis zum Ende des Ausbaus der Luisenbrücke nach Miltitz zu führen. Zum einen erfordere die Fahrgastnachfrage auch in der Hauptverkehrszeit keine zweite Linie zwischen Schönauer Ring und Miltitz, so die LVB. Zum anderen ist die Einkürzung der Linie 8, die Maßnahme mit dem größten Einsparpotential, welches notwendig ist zur Kompensation der Angebotserweiterungen im restlichen Stadtgebiet.

Weiterhin im Stadium der Prüfung und damit nicht umsetzbar in absehbarer Zeit ist die Fragestellung des behindertengerechten Ausbaus der Endstelle Grünau-Nord sowie des Ausbaus der Endstelle Lausen um das Umsteigen zwischen Bahn und Bus zu erleichtern. Fünf der anwesenden Beiräte stimmten letztlich für die Vorlage. Zwei enthielten sich und ein Beirat stimmte dagegen.

Das nächste große Thema war der Ausbau des Lindenauer Hafens. Diesmal ging es nur um die Rahmenplanung und die Freigabe der Aufstellung von Bebauungsplänen. Ein Thema, das auch im letzten Stadtrat durchaus heiß diskutiert wurde und für den Westen eine nicht zu unterschätzende Bedeutung hat. Dabei wurden eine Reihe von Entwicklungszielen aufgestellt und der Stadt die Freigabe gegeben. Um die Planungen sicherzustellen, müssen zunächst Grundstücke durch die Stadt erworben werden damit überhaupt eine Erschließung des Areals realisiert werden kann.

Dabei ist jetzt schon absehbar, dass aufgrund der Haushaltsituation der Stadt nur die Grundmaßnahmen durchgeführt werden. Das bedeutet, dass der Karl-Heine-Kanal an das Hafenbecken angeschlossen wird und die Voraussetzungen für die Planungen direkt am Hafen geschaffen werden. Weitergehende Maßnahmen werden aber auf sich warten lassen. In der Ratsversammlung wurde dies zum Teil deutlich kritisiert. Im Beirat wurden die Planungen einstimmig mit Zustimmung votiert.

Im Bereich Sonstiges wurde diesmal das Thema Völkerfreundschaft diskutiert. Seit Jahren besteht das Problem, dass der hintere Veranstaltungssaal der »Völle« nicht durchgängig für externe Veranstaltungen geöffnet werden kann. Zu dem Problem der fehlenden Konzeption, tritt nunmehr hinzu, dass die Personalstellen in der »Völle« weiter reduziert werden und mit verbliebenen zwei Stellen der Betrieb und insbesondere die Betreibung des Veranstaltungssaales kaum möglich ist.

Der Stadtbezirksbeirat beschloss vor diesem Hintergrund das Thema zur wichtigen Angelegenheit zu machen und einen Vertreter in den nächsten Kinder- und Jugendhilfeausschuss zu entsenden. Das Ende ist vorerst offen. Aber die Bemühungen die Angebote zu erhalten und sicherzustellen, dass die »Völle« auch durch Externe genutzt werden kann, ist klar ersichtlich.

Jürgen Kasek
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