Grün-As
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Hundertjährige Luisenbrücke strahlt wie ein junges Mädchen

Wenn Sie in Ihrer Linie 15 oder 8 sitzen, werden Sie es bemerken: Hier ruckelt nichts mehr, hier gibt es keine Umwege - die Straßenbahnen fahren wieder wie gewohnt zweigleisig zwischen Lindenau und Grünau. Das Asphaltband zwischen den Gleisbetten auf der Luisenbrücke ist fertig. Pünktlich zum Schulanfang nach den großen Sommerferien. Die Bahnen verkehren wieder ab Odermannstraße zweigleisig bis zu den Endhaltestellen Miltitz und Grünau-Nord.

Das war ein heißer Tanz in den letzten Wochen. Und das nicht nur wegen der hohen Sommertemperaturen. Bei 37 Grad im Schatten. In drei Schichten wurde gearbeitet, von morgens zeitig bis spät in die Nacht. An sieben Tagen die Woche. Nicht Jedermann zur reinen Freude. Da haben die Anwohner einiges um die Ohren bekommen. Schließlich wurden hier nicht nur Gleise verlegt, Straßen und Gehwege erneuert. Gleichzeitig mit den Leipziger Verkehrsbetrieben nutzten die Kommunalen Wasserwerke die Tiefbauarbeiten, um ihr Leitungsnetz zu erneuern.

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Luisenbrücke September 2012

Andrea Bauer, Projektverantwortliche bei den KWL, kann sich hineindenken in die besondere Belastungssituation der Bewohner im Umfeld: »Wir hoffen sehr auf das Verständnis der Bürger.« Und verspricht: »Unsere Leitungen halten 100 Jahre.« Die neu verlegten Gleise haben eine Lebensdauer von 20 Jahren, ergänzt Matthias Lietze, Centerleiter Verkehrsorganisation bei den LVB. Und das haben sie sich einiges kosten lassen. Allein die LVB werden in den beiden Baustellenbereichen in diesem Jahr rund 5,8 Millionen Euro investieren. Für die Gesamtmaßnahme, die bis Ende 2014 abgeschlossen sein soll, sind 25 Millionen Euro kalkuliert.

Dazu zählt der Bauabschnitt zwischen Plautstraße und Henriettenstraße. Hier legen die kommunalen Wasserwerke in diesem Sommer schon Hand an. »Noch eine sechswöchige Sperrung des Straßenbahnverkehrs wird es aber nicht mehr geben«, versichern KWL und LVB. In den Sommerferien 2014 muss eine zweiwöchige Komplettunterbrechung des Straßenbahnverkehrs ausreichen, um die großen Arbeiten zwischen Plautstraße und Henriettenstraße zu vollenden.

Silke Heinig
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