Grün-As

Leserbrief

Zum Leserbrief »Baumpflege«, »Grün-As« 11/2012

Ähnlich entsetzt wie unser Leserbriefschreiber im Novemberheft ist Herr Kunze über das stellenweise rigorose Vorgehen mancher Wohnungseigentümer mit bestehenden Grünflächen. Er schreibt:

Grünau entwickelt sich durch verschiedene Baumaßnahmen immer weiter. Ob in eine aufwertende Richtung oder andersrum, stelle ich erstmal in den Raum. Im Frankenheimer Weg wird ein 6-geschossiger Wohnblock der »WG UNITAS« im kommenden Jahr saniert. In diesem Zug werden auch die oberen zwei Etagen abgetragen. Um »Baufreiheit« zu schaffen wurden am 16. November etliche Bäume (darunter Birken, Nadelbäume ...) gefällt.

Bei oben genannter Baumaßnahme wird auch der Hof neu gestaltet, erhält unter anderem eine neue, verbreiterte Feuerwehrzufahrt. Als Aufstellfläche für den Kran, der beim Abtragen der Etagen erforderlich ist, hätte man also durchaus auch den Hof in Betracht ziehen können, da hier keine gebäudenahen, »störenden« Bäume vorhanden sind. Das Fällen von Bäumen, die jedes Wohnumfeld aufwerten, hätte so vermieden werden können. Stattdessen steht hier offenbar das freie Blickfeld auf ein neues »Prestigeobjekt« im Vordergrund.

Viele Nachbarn bedauern mit mir diesen Schritt. Ist dies, nach dem neulichen traurigen Vorfall bei Familie Halle, deren Fichte im Mietergarten anscheinend willkürlich durch die »WG WOGETRA« gefällt wurde, ein weiterer Schritt zur Entwertung und »Entgrünung« Grünaus? Aufwertung unseres Stadtteils: auf jeden Fall! Aber bitte richtig. Den Verantwortlichen ist dringenst zu raten, künftig auch mal »um die Ecke herum« zu denken und nicht immer gleich den ersten Gedanken zu zementieren.

Björn Kunze
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