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Leipzig Grün-As Stadtteilmagazin

Viertklässler pflanzen Urbanen Wald

Auch die jüngsten Partner aktiv mittendrin in der Gestaltung der Grünauer Zukunft

Das ist doch mal was - kein Mathe, kein nerviges Stillsitzen. Gleich nach dem Mittagessen geht's raus in die Natur. Direkt vor ihrer Schultür soll er wachsen - der Urbane Wald von Grünau. Da sind sie natürlich dabei: die Kids der 4a und 4b der Förderschule.

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Junge Waldpflanzer

Die Pflanzaktion wird vom Bundesamt für Naturschutz und der Stiftung »Wald für Sachsen« finanziell und mit praktischer fachlicher Begleitung unterstützt. 250 Laubgehölze haben die Fachleute mitgebracht. Vor allem Ebereschen, Vogelkirschen, Sommer- und Winterlinden, Apfelbäume, Schlehen und Haselnusssträucher sollen in den Boden gebracht werden.

Landschaftsplanerin Regina Dietrich begrüßt die Kids: »Prima, dass so viele Schüler sich an unserem Projekt beteiligen. So soll ein grünes Klassenzimmer auf dem Areal geschaffen werden. Ihr habt dann die Möglichkeit, die Entwicklung eures speziellen Bäumchens aus allernächster Nähe von Anfang an zu beobachten.«

Gut, dass sie das nicht allein schaffen müssen. Die Kids werden unterstützt von den Viertklässlern der 91. Grundschule, den Knirpsen des »Haus Kinderland« sowie des Fröbel-Kindergartens »Groß und Klein«. Fast einhundert Nachwuchsgärtner mit hochroten Wangen vor Begeisterung scharren ungeduldig mit den Füßen. Die Pflanzlöcher und dazugehörigen Pflanzpläne sind vorbereitet.

Die Spaten stehen bereit. Und da ist sie plötzlich doch wieder - die nervige Mathematik. Jeder soll also seinen Baum in die Erde setzen. Die Stärksten dann noch einen zweiten. »Das krieg' ich hin.« Guillaume aus der 4a packt beherzt zu. Schließlich hat sein Onkel einen Garten und er habe schon oft kräftig mitgeholfen.

Sie arbeiten in zirka eineinhalb Meter Abstand und plötzlich ist es mit der Waldes-Stille vorbei. Das klappert und schnauft. Da stemmen Füße beherzt auf die Spaten. Erdaushub flattert über den Boden. Kleine Mädchen gehen echt in die Knie. Und selbst großen Kerlen spitzt es die Zunge in die Mundwinkel. Und dann ist es soweit: Der Baum kann eingesetzt werden. Guillaume möchte eine Kirsche. Behutsam wird die Erde wieder eingefüllt. Noch mal kräftig antreten. Und oben eine Handvoll lockere Erde als Abschluss.

Echt gute Arbeit. Darauf eine Brause. Ob er denn seinen Baum in dem Gewusel später wiederfinde, möchte ich zum Abschluss noch wissen. »Klar. Ich lege einen großen Stein an die Wurzel.« Na, dann. Wachsen soll er. Groß und stark werden - wie seine Pflanzer. Sie werden immer mal wieder nach ihm sehen. Und vielleicht kommen sie dann in einigen Jahren wieder und ritzen ihr erstes - und natürlich einziges - Liebesherz in seine Rinde...

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