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Leipzig Grün-As Stadtteilmagazin

Editorial

Rückblick auf das Schönauer Parkfest

Liebe Leserinnen und Leser vielleicht haben Sie das vorletzte August-Wochenende auch dazu genutzt, dem Schönauer Park mal wieder einen Besuch abzustatten. Vier Tage lang steppte dort der Bär. Leipzigs größtes Stadtteilfest lockte tausende Besucher aus Grünau sowie anderen Stadtteilen an und ich bin noch ganz beseelt von diesem Ereignis.

Denn obwohl ich seit nunmehr zehn Jahren die Veranstaltung hautnah miterlebe, bin ich immer wieder überrascht und erstaunt, was man so alles auf die Beine stellen kann. Sicher kann man das Rad nicht ständig neu erfinden und so gleichen sich manche Dinge. Das bleibt nicht aus, wenn man eine derartige Festivität seit zwei Jahrzehnten veranstaltet.

Die Protagonisten - sprich: Vereine, Institutionen und Gewerbetreibenden sind nun einmal auch größtenteils dieselben geblieben. Und doch schaffen es die Organisatoren immer wieder, neue Akzente zu setzen. Das erreicht man zum einen natürlich durch ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm. In diesem Jahr gaben sich gleich mehrere Live-Bands, Solisten und Ensembles beinah buchstäblich das Mikro in die Hand.

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Schönauer Parkfest 2013

Mit Rockhaus am Samstagabend - übrigens mein persönliches Bühnenhighlight - gelang es sogar, den Park mit sehr vielen Nicht-Grünauern, ja wahrscheinlich sogar Nicht-Leipzigern zu füllen. Den dadurch erzielten Imagegewinn für den Stadtteil kann man eigentlich gar nicht hoch genug schätzen. Ein glücklicher Konzertbesucher wird sich immer wieder gern an Grünau erinnern. Und das völlig zu Recht, denn wer dem Stadtteil und seinen Bewohnern sonst vielleicht eher kritisch begegnet, bekam einen so ganz anderen Eindruck geboten: Bunt war es, fröhlich, erfrischend offen und spendabel.

Letzteres ist durchaus wörtlich gemeint. Bei der großen Tombola, die es erstmals gab, bei der restlos alle Lose unter die Leute gebracht werden konnten und deren Erlös an die Elternhilfe krebskranker Kinder e.V. geht, kam eine Summe von weit über 1000 Euro zusammen. Ein respektables Ergebnis, welches am Monatsende nicht unbedingt zu erwarten war. Dazu beigetragen haben auch die Gastronomen, die pro verkauftem Getränk und Snack 10 Cent einnahmen und damit die Spendensumme aufstockten.

Ein Dank soll an dieser Stelle aber nicht nur den Käufern und Verkäufern gelten, sondern auch jenen, die durch ihren Beitrag im Vorfeld ein solches Gewinnspiel überhaupt möglich gemacht haben. Spardabank und Sparkasse sorgten mit ihrer großzügigen finanziellen Unterstützung für attraktive Preise im Tombola-Topf. Die Scheckübergabe findet übrigens zum Straßenest am 13. September am KOMM-Haus statt.

Parkfest 2013 - das waren vor allem aber auch die Menschen und die Begegnungen. Das war der nette Mann am Spielstand, der sich sage und schreibe eine Stunde Zeit genommen hat, um mit mir und dem Söhnchen Piratenbillard zu spielen. Das waren die vielen Helfer, die gemeinschaftlich versuchten, die entschwundene Luftballontraube aus dem Baum zu holen und die trotz geringer Erfolgsaussicht nicht davon abzubringen waren (vielen Dank noch einmal dafür). Das war ein Pärchen, das sich aufopferungsvoll um einen jungen Mann kümmerte, dem es nicht gut ging. Das war ein Lächeln von Leuten, die man nicht kennt. Das waren Worte und Gesten, die man sonst oft vermisst. Das war einfach schön...

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