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Leipzig Grün-As Stadtteilmagazin

Andere Länder - andere Bräuche

Von Estland bis Kosovo

Obwohl bis heute unklar ist, ob das Christentum als neue Religion mit ihrem Fest einfach bestehende ältere Kulte übernehmen oder gar verdrängen wollte, ist eines gewiss: Weihnachten hat mit all seinen wundervollen Aspekten, aber auch kommerziellen Auswüchsen längst den Siegeszug um die ganze Welt angetreten. Kaum ein Land, ob nun christlich geprägt oder nicht, kann sich der globalisierten Festivität am Jahresende erwähren. Dennoch haben sich vielerorts regionale Eigenheiten bewahrt, wie Sie im Folgenden sehen können. Auch diese Zusammenstellung stammt aus dem unerschöpflichen Wissen von Wikipedia.

Estland

In der Vorweihnachtszeit stellen die Kinder in Estland Pantoffeln auf die Fenstersimse; die Pantoffeln werden dann von päkapikud (Weihnachtselfen) mit Süßigkeiten gefüllt. Esten feiern Weihnachten am 24. Dezember, das als »jõululaupäev« (Weihnachtssamstag) bezeichnet wird. Die Kinder werden an Heiligabend vom »jõuluvana«, dem alten Weihnachtsmann, besucht und müssen Lieder singen oder Gedichte vortragen, bevor sie die Geschenke erhalten. Die Reste vom Weihnachtsessen lässt man über Nacht stehen, da man glaubt, dass die Geister von Verwandten, Bekannten und Freunden zu Besuch kommen und auch etwas essen. Es ist auch üblich, Friedhöfe zu besuchen, um Kerzen für die Verstorbenen anzuzünden.

Belgien und Niederlande

Der niederländische, aber auch belgische Sinterklaas wird wie der deutsche Nikolaus von einem Helfer namens Zwarte Piet (Schwarzer Peter) begleitet. Er trägt einen Bischofshut und stützt sich auf einen gekrümmten Stab. Man sagt von ihm, dass er das Jahr über in Spanien lebt und Mitte November mit einem Dampfschiff in den Niederlanden eintrifft. Kinder lassen ihre Schuhe vor dem Nikolausabend draußen, um sie am Morgen mit Süßigkeiten gefüllt zu finden. Dementsprechend sind der 5. Dezember in den Niederlanden und der 6. Dezember in Belgien als eigentliche Geschenktage anerkannt, während der 25. Dezember mehr ein religiöses Ereignis ist.

Tschechien

Am Abend des 24. Dezembers, dem Ŝtedrý den, macht man sich in Tschechien Geschenke. Sie sollen von Ježíŝek, dem Jesuskind, kommen. Vor dem Weihnachtsmahl und dem anschließenden Geschenkeauspacken soll man nichts essen. Die Eltern sagen den Kindern, dass sie Zlaté prasátko - das goldene Ferkelchen - sehen können, wenn sie den ganzen Tag nichts essen. Andere tschechische Weihnachtstraditionen beinhalten Zukunftsdeutungen. Äpfel werden kreuzweise geschnitten: Wenn ein Stern im Kern erscheint, steht ein gutes Jahr bevor, erscheint ein Kreuz, wird es ein schlechtes Jahr geben. Mädchen werfen Schuhe über ihre Schultern, um zu schauen, ob eine baldige Heirat bevorsteht. Dies soll eintreten, wenn die Schuhspitze zur Türe zeigt. Auch Zinngießen gehört zu dieser Tradition.

Kosovo

An Heiligabend steht ein Familienmitglied um 4 Uhr auf, um vier kleine Äste eines Nussbaumes zu schneiden. Abends schneidet man beide Enden der Äste schräg ab und bestreicht sie mit Bohnen, Rahm, Käse, Schnaps und Wein, da dies die Lebensmittel der Natur seien. Anschließend bindet man die Äste zu einem Kreuz. Gegen 21 Uhr gehen alle - bis auf den ältesten Mann - aus dem Haus. Dann fragt man: »(Groß-)Vater, willst du Besuch mit dem Kreuz und den Lebensmitteln, die Gott gemacht hat, bekommen?« Geantwortet wird meist: »Ihr seid alle herzlich willkommen, kommt nur rein!« Am ersten Weihnachtstag steht man um 5 Uhr morgens auf und geht mit frisch gebackenem Brot und Wein in den Garten, wo der Älteste einen großen Kreis aus Stroh um die Familie herum und ein Kreuz in der Mitte aufschüttet. Danach betet man, und schließlich werden Raketen hochgeschossen.

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