Grün-As
Leipzig Grün-As Stadtteilmagazin

Völle-Neustart

Nutzungs- und Betreiberkonzept »Völkerfreundschaft« erarbeitet

Im Februar 2014 brach sich ein lange gärender Konflikt in der »Völkerfreundschaft« Bahn. Erhöhte Mieten, problematische Kommunikation mit den Betreibern des offenen Freizeittreffs (OFT), unklare Zuständigkeiten, schlechte Rahmenbedingungen und der gleichen mehr, veranlassten einige langjährige Nutzer des Hauses, selbigem den Rücken zu kehren.

Andere, wie der TSV 76 und der Grünauer Garnevals Glub (GGG), bissen aufgrund fehlender adäquater Räumlichkeiten im Stadtteil in den sauren Apfel und kämpften einen schier aussichtslos erscheinenden Kampf gegen Bürokratie und klamme Kassen. »Grün-As« berichtete ausführlich.

Abgesehen von den internen Zwistigkeiten, war der Zustand der Völle auch vielen Grünauern ein Dorn im Auge. Wenig einladend, meistens verschlossen und darüber hinaus kaum noch mit kulturellem Leben gefüllt. Genügend Anlass, um das Betreiber- und Nutzungskonzept der Einrichtung mal eingehend unter die Lupe zu nehmen.

Im Mai wurde eigens dafür eine ämterübergreifende Arbeitsgruppe gebildet. Ihr gehörten Mitarbeiter des Sportamtes, des Kulturamtes, der Volkshochschule, des Amtes für Gebäudemanagement und des Amtes für Stadterneuerung und Wohnungsbauförderung (ASW) an. Nach einem halben Jahr befindet sich das Konzept zwar noch immer offiziell in Erarbeitung. Erste Ergebnisse gibt es allerdings schon.

Große räumliche Veränderungen sind demnach nicht zu erwarten. Bei einem Investitionsbedarf von über einer Million Euro auch kaum verwunderlich. Kleinere Maßnahmen, die auch dringend erforderlich waren, wie beispielsweise die Beleuchtung der Außenwege oder eine Klingel- und Gegensprechanlage wurden mittlerweile vorgenommen. Das wird vor allem den TSV freuen, haben die Vereinsmitglieder doch gerade unter solchen Unzulänglichkeiten der Einrichtung zu leiden gehabt.

Räumlich verändert sich hingegen für den OFT etwas Entscheidendes: So sieht die neue Konzeption die alleinige Nutzung des kleinen Saals für die Besucher des Freizeittreffs vor. Bisher wurde er vor allem von den verschiedenen Sportlern in Beschlag genommen. Die wiederum sind nun aufgefordert, Alternativlösungen für die nicht behindertengerechten sportiv genutzten Räume zu finden, da die Stadt selbst keine Mittel für den Umbau locker machen wird. Leipzig hofft allerdings auf Hilfe des Stadtsportbundes. Darüber hinaus sollen die sprichwörtlichen Hürden für Nutzer mit eingeschränkter Mobilität fortan durch den wieder nutzbaren Haupteingang auf der Stuttgarter Allee gesenkt werden.

Bliebe die inhaltliche sowie personelle Neuausrichtung - vor allem die Betreibung des »Großen Saales«. Dieser hat mit 199 Sitzplätzen eine für den Stadtteil einmalige Dimension und ist für gewisse Veranstaltung daher im näheren Umfeld alternativlos. Er soll zukünftig wieder stärker kulturellen Zwecken dienen - Kulturamt und Volkshochschule wollen sich aktiv einbringen.

Koordinieren wird dies ein Veranstaltungsmanager, der sich darüber hinaus auch um Mietanfragen, Öffentlichkeitsarbeit und die logistische sowie technische Umsetzung von Veranstaltungen kümmert. Somit werden die bisher damit betrauten Sozialpädagogen deutlich entlastet und können sich ihrer originären Aufgabe - der Kinder- und Jugendarbeit widmen.

So zumindest der Plan. Realisiert werden wird dieser nach der üblichen Tippel-Tappel-Tour durch alle Beratungen, Sitzungen und Gremien frühestens im Frühjahr. »Grün-As« bleibt dran.

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