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Leipzig Grün-As Stadtteilmagazin

Endlich war es so weit

Gartenbegeisterte treffen sich in Grünau

Am 2. September besuchte eine Delegation des Kies-Fortuna-Parks aus Berlin-Marzahn den Kolonnadengarten in der Alten Salzstraße.

Diese Visite aus dem viel größeren »Schwestergarten« wurde von uns mit Spannung und großer Freude erwartet. Aber wie konnte es anders sein, wenn sich fremde Menschen mit »Grünem Daumen« treffen: Der Funken der herzlichen Verbundenheit springt einfach über.

Beim Rundgang wurden die bunten und gepflegten Beete der »Mietergärten« bewundert. Obwohl beide Gärten nach dem gleichen Prinzip und identischen Bauten damals durch die Architektin Frau Schnorrbusch gestaltet wurden, machten unsere Besucher sehenswerte Unterschiede aus und stellten fest: Eine abwechslungsreiche und liebevolle Gestaltung ließe sich im »Kleinen« doch eher realisieren.

Hervorgehoben wurde auch die herrschende Natürlichkeit (bei uns haben die sogenannten Unkräuter ihren gewollten Platz). Der Kübelgarten mit exotischen Pflanzen, wie dem üppig blühenden 20-jährigen Roseneibisch, den blauen Agapanten, vielen Cannas, Wunderblumen, Blutblumen, der Buorgenvillea, Lagerströmien und vielem mehr, wurde sichtlich bewundert, für Berlin aber als so nicht realisierbar erachtet. Begeistert waren unsere Besucher auch vom Teich mit dem »Riesenkarpfen«. Der zieht zur Freude unserer Grünauer Kinder und Besucher schon seit fünf Jahren seine Bahnen und ist ein Magnet für die Gäste in unserem Garten. Entenhaus und Insektenhotel fanden ebenfalls viel Beifall. Mit Erstaunen nahm man die autarke Elektroversorgung mittels Sonnenenergie zur Kenntnis.

Bei Kaffee und Kuchen wurde der Erfahrungsaustausch fortgesetzt, viele Storys erzählt und die sich ähnelnden Probleme diskutiert. Gemeinsamkeiten gibt es einige: So wurden sowohl in Berlin als auch in Leipzig bei der Planung der Gärten die Anwohner mit einbezogen. Heute werden sie von ehrenamtlichen Mitstreitern gepflegt sowie gestaltet. In beiden Städten haben außerdem Wohnungsbaugenossenschaften (»Fortuna« in Berlin und »Pro Leipzig« in Grünau) mit dem Ziel Freiräume für Bürger zu schaffen und das Wohnumfeld attraktiver zu gestalten, finanzielle Mittel für die Errichtung eingesetzt und sorgen auch weiterhin für den Erhalt der Objekte sowie die Vervollkommnung durch kulturelle Belebung.

Auch in der Zielsetzung ist man sich einig: Die Gärten sollen durch die Zusammenarbeit mit Verbündeten aus dem Wohnumfeld bereichert werden. Was beim großen Bruder schon ganz gut funktioniert, könnte in Grünau sicher noch erweitert werden. Das Nachwuchsproblem für die Pflege und die Organisation ist hingegen wieder beiden zu eigen. Die Kolonnadengärtner heißen daher jeden willkommen, der in welcher Altersstufe und mit welchem Talent auch immer, die Weiterführung des Gartens unterstützen möchte.

So angeregt der Austausch auch war: Jede tolle Begegnung hat einmal ihr Ende. Bepackt mit grünen Erinnerungsstücken aus dem Kolonnadengarten, fuhren unsere Gäste nach einem Zwischenstopp am Kulkwitzer See wieder froh gelaunt nach Hause. Für das nächste Jahr ist unser Gartenbeirat zu einem Gegenbesuch eingeladen. Wie uns der Vorstand der »Pro Leipzig« beim 7. Gartenfest am 5. September versicherte, wird er uns dabei unterstützen.

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