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Gesundheits-Special

Gesundheitstipp: Abnehmen

Übergewicht ist eine entscheidende Ursache vieler Krankheiten, darunter auch Krebs und Herz- Kreislauferkrankungen. Altersdiabetes geht zu 80% auf Übergewicht zurück. Besorgniserregend ist, dass der Anteil von zu fetten Kleinkindern stark wächst. Allein durch Abnehmen ließe sich die Gesundheit erheblich verbessern. Dabei gilt es verschiedenes zu beachten:

1.Ausreichend bewegen. Unser Körper kann eigentlich die Aufnahme von Kalorien ganz gut so steuern, dass der Optimalbereich gehalten wird. Das funktioniert aber nur bei ausreichender Bewegung. Viele Zeitgenossen, die sich fast nur von der Wohnung zum Auto, zum Büroarbeitsplatz, wieder zum Auto und schließlich zum Fernseher laufen, verbrauchen so wenig Kalorien, dass das körpereigene Regulationssystem versagt. Als Faustregel gilt: Pro Wochentag mindestens eine halbe Stunde zügig zu Fuß gehen bzw. entsprechend Rad fahren, Schwimmen, Gymnastiktreiben usw. Am einfachsten ist das zu erreichen, wenn Wege zur Arbeit bis 2 km zu Fuß zurückgelegt werden und bis 10 km per Rad. Am Wochenende sollte es dann wenigstens 1 Stunde pro Tag sein, im Urlaub 3 bis 4 Stunden täglich.

2.Ballaststoffreich essen. Ballaststoffreiche Nahrung sättigt länger und hat außerdem eine Vielzahl weiterer erfreulicher Auswirkungen auf die Gesundheit. Am ballaststoffreichsten sind Getreide (Vollkorn!), Hülsenfrüchte und Nüsse (die sind aber auch relativ fettreich). Gute Ballaststofflieferanten sind auch alle Obst- und Gemüsearten. Tierische Lebensmittel enthalten keine Ballaststoffe. Der erste Schritt zur Ernährungsumstellung wäre der konsequente Ersatz von Weißmehlprodukten durch Vollkornprodukte und von weißem Reis durch ungeschälten Naturreis.

3.Tierische Fette und Fleisch reduzieren. Optimal wären je Woche höchstens 300g Fleisch und Wurst und mindestens 2 mal Fisch (einschließlich Dosenfisch als Brotbelag). Pflanzenöle können aber reichlich verwendet werden.

4.Viel Obst und Gemüse essen.

5.Wer Hunger hat soll essen, auch Zwischendurch. Obst, Gemüse oder ein Vollkornbrötchen sind dazu gut geeignet. Hungern führt fast sicher dazu, dass der Wille zum Abnehmen so unterhöhlt wird, dass er zusammenbricht und eine Fressorgie folgt. Ergebnis ist der berüchtigte Jo-Jo- Effekt.

6.Wer gern Süßes ist, sollte verstärkt zu Trockenfrüchten greifen. Tee und Kaffe schmecken übrigens auch ohne Zucker.

7.Viel Trinken, am besten Wasser, Fruchtsäfte, Tomatensaft oder ungesüßte Kräuter- oder Früchtetees.

8.Alkohol reduzieren. Alkohol liefert Energie und vor allem Bier regt den Appetit stark an.

9.Langsam abnehmen. 5 bis 6 kg pro Jahr sind ein gutes Ergebnis. Am besten im Frühjahr und Sommer beginnen und im Winter versuchen, das Gewicht zu halten. Crashkuren sind gesundheitsgefährdend. Was man sich in Jahren angefressen bzw. angefaulenzt hat, kann ohne Schaden für den Organismus nicht in einigen Wochen abgebaut werden. Das Idealgewicht ist etwa das, das man mit 18 Jahren hatte. Falls man da schon zu dick war, sollte man den sogenannten Bodymaß-Index (Gewicht in kg geteilt durch das Quadrat der Körpergröße in cm) auf unter 25 bringen. Eine Person von 1,60 m Größe könnte danach zum Beispiel bis 64kg auf die Waage bringen. Wer 1,80m groß ist, sollte 81 kg nicht überschreiten.

10.Diäten und alle möglichen Wunderkuren führen fast nie zum Erfolg und sind oft recht teuer. Teilweise schnelle Gewichtsreduktion am Anfang gehen darauf zurück, dass dem Körper Wasser entzogen wird. Das ist oft gesundheitsschädigend. Entwässerung des Körpers kann bei einigen Erkrankungen notwendig sein. Dazu sollte aber vorher stets der Arzt konsultiert werden. Wer schnell abnehmen will oder muss sollte ebenfalls vorher seinen Arzt konsultieren und mit ihm über die geplante Diät oder Kur reden. Nur wer es schafft, sich deutlich mehr zu bewegen und seine Ernährung allmählich umzustellen, kann auf dauerhaften Erfolg hoffen.
Dr. L. Kasek

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