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Über Blattläuse, Ameisen und Pilze

Es gibt auch ganz andere merkwürdige Zusammenhänge in der Natur am See. Die Blattläuse zum Beispiel sind in der Wildnis durchaus nützliche Geschöpfe. Sie ziehen Ameisen an, die sie regelrecht melken: Der Pflanzensaft, den die Blattläuse saugen enthält viel Zucker, aber nur wenig Eiweiß. Um ihren Eiweißbedarf zu decken ohne durch den Zucker zu verfetten, scheiden die Blattläuse einen großen Teil des Zuckersaftes unverdaut wieder aus, nachdem sie vorher das Eiweiß herausgefiltert haben. Wenn ich mich so unter den badenden am See umsehe, glaube ich, dass nicht wenige froh wären, auch so einen effizienten Darm zu haben, der aus der Nahrung nur herausholt, was der Körper wirklich braucht und alles andere wieder hinaus befördert.

Der süße Blattlauskot jedenfalls hat viele Liebhaber. Waldhonig zum Beispiel besteht aus solchen Ausscheidungen, hinter dem auch die Bienen her sind. Die Ameisen trommeln mit ihren Fühlern auf die Blattläuse ein, die nun verängstigt fleißig Zuckersaft von sich geben, den die Ameisen begierig fressen. Im Gegenzug verteidigen sie die Blattläuse gegen deren Feinde wie Marienkäfer, die Maden der Schwebfliegen oder die Larven der Florfliegen. Läßt der Ertrag der Blattlausherde nach, weil die Pflanze nicht mehr genug hergibt, dann transportieren die Ameise ihre Nutztiere zur nächsten Pflanze. Stets leisten in der Nähe einer Blattkolonie einige Ameisen Wachdienste.

Aber auch für die Pflanzen lohnt es sich, Blattläuse zu ernähren: Ein großer Teil des ausgeschiedenen Zuckersaftes wird durch den Regen ab gewaschen und gelangt in den Boden, dort fördert er das Wachstum vieler Bodenpilze, die mit den Wurzeln der Pflanzen eine Symbiose eingehen und deren Versorgung mit Wasser und Mineralsalzen erheblich verbessern. Und die Ameisen, selbst gewaltige Zuckerschnuten, füttern ihre Jungen mit Insekten. Solange die Ameisen wegen ihrer Blatthausherde die Pflanze besuchen halten sie dieser auch allzu gefrässige Raupen und andere Insekten von den Blättern. Nur mit Stickstoffdünger gemästete Nutzpflanzen können durch Blattläuse schwer geschädigt werden und im Zimmer bei Topfpflanzen funktionieren diese Wechselspiele leider nicht.

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