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Neues zum Zschampert

Seit August liegt der Zschampert trocken. Durch die lange Trockenheit (seit Februar hatten lagen die Niederschlagsmengen aller Monate unter dem langjährigen Durchschnitt) ist der Wasserspiegel des Sees soweit gesunken, dass keine Gefahr mehr für den Dauercampingplatz besteht. Die Pumpen wurden daher abgeschaltet, um Geld zu sparen. Ursprünglich sollte der See ja längst einen künstlichen Abfluß erhalten, eine sogenannte Freispiegelleitung, und in Miltitz in den Bach münden.

Dieser Abfluß sollte längst fertig sein. Ich habe daher im Umweltamt gefragt, wann die Freispiegelleitung fertig sein wird. So genau wußte das niemand. Im Moment gibt es Streit wegen der Finanzierung zwischen der Dresdner Regierung und dem Bergbausanierer LMBV. Sollte bald eine Einigung gefunden werden, wäre die Freispiegelleitung Ende 2004 fertig, aber sicher sei das nicht.

Komplett ausgeblendet wurde inzwischen die Wasserversorgung des Zschampert von Göhrenz bis zur Mündung der künftigen Freispiegelleitung in Miltitz. Das gerät langsam zum Schildbürgerstreich: Mit großem Aufwand hat die Stadt Leipzig das Bachbett mit Ton abdichten lassen, so dass nichts mehr versickert. Wenn nach Fertigstellung der Freispiegelleitung die Pumpen für immer abgestellt werden, droht der Bach bis Miltitz für immer trocken zu bleiben. Wozu dann die teure Abdichterei? Ein trockener Graben würde außerdem förmlich zur illegalen Müllentsorgung einladen.

Link Die beste Lösung wäre eine Pumpe, die von einem Windrad oder einer Fotovoltaikanlage angetrieben wird. Wenn dann noch ein kleiner Damm in den Bach eingebaut würde, brauchte die Pumpe nur noch die Verdunstung zu ersetzen und es wäre auch kein Problem, wenn die Pumpe still stände, wenn die Sonne nicht scheint oder der Wind nicht weht. Das könnte man gleich mit einer Demonstrationsanlage verbinden, die den Spaziergängern zeigt, wie so eine Wind- oder Sonnenstromanlage funktioniert. Der See hätte dann eine kleine Attraktion mehr. Aber ohne Druck der Besucher wird das wohl nichts werden und der Bach läuft Gefahr bis Miltitz trocken zu bleiben. Es bleibt nur zu hoffen, daß ein paar Leute bei der Stadt etwas Druck machen.
L. Kasek

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