Grün-As

Demokratie ist ein schwieriges Spiel

Runder Tisch der Jugend zu Gast in Grünau

Der Runde Tisch der Jugend machte zu Beginn des Jahres Station in Grünau. Etwa 30 engagierte Jugendliche und Mitarbeiter der im Stadtteil aktiven Jugendeinrichtungen wollten die Gelegenheit nutzen, um mit Kommunalpolitikern und Mitarbeitern aus Rathaus und Behörden über ihre Wünsche und Sorgen ins Gespräch zukommen.

»Demokratie ist ein schwieriges Spiel, das nur im Miteinander Sinn macht«, eröffnete Initiator Friedrich Magirius die Runde im »Kübel« der Mobilen Jugendarbeit. »Wir wollen mit dem Runden Tisch der Jugend offene Ohren für euch und eure Anliegen haben.«

Und Anliegen gab es dann auch so einige. Die Mobile Jugendarbeit würde Jugendlichen zum Beispiel gern anbieten, sich aus Einzelteilen vom Sperrmüll ihr eigenes Fahrrad zusammenzubauen. Allerdings scheiterte dieser Plan bisher an der Weigerung der städtischen Annahmestellen, alte Fahrradteile herauszugeben.

Für die sportliche Betätigung der Jugendlichen während der kalten Jahreszeit würde der Verein außerdem gern eine regelmäßige Hallenzeit in Grünau bereitstellen. Es scheint aber offenbar fast unmöglich, mit diesem Anliegen beim Sport- und Bäderamt Gehör zu finden. Rüdiger Ullrich, der stellvertretende Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses, versprach, mit offiziellen Schreiben an die zuständigen Stellen weiterzuhelfen.

Der Kinder- und Jugendtreff Grünau (KIJU) hatten in den letzten Jahren mehrere Einbrüche zu beklagen. Erst vor wenigen Wochen hatten die Langfinger erneut zugeschlagen. Nur zu verständlich ist hier der Wunsch nach Renovierung - denn Einbrüche hinterlassen hässliche Spuren - und nach sichereren Fenstern und Türen. Mit Blick auf die dabei zu erwartenden Kosten machten die anwesenden Politiker hier allerdings wenig Hoffnung. Die Hoffnung will das Kinder und Jugendtheater Theatrium aber nicht aufgeben müssen. Hier geht es bereits um die Existenz, laut Geschäftsführerin Beate Roch fehlen durch Mittelkürzungen in diesem Jahr rund 20.000 Euro.

Bild Das beeinflusse einerseits die Qualität der Arbeit und wirft andererseits die Frage auf, wie viel Selbstausbeutung noch vertretbar ist, so Roch. Außerdem sucht das Theatrium dringend nach einem neuen Domizil. »Das alte Gebäude ist morbide, die Proberäume kaum heizbar«, sagte Beate Roch. Hier werde von der Stadt eine klare Aussage verlangt, ob sie hinter dem Theatrium steht oder nicht. Große, wenn nicht gar die letzte Hoffung, setzen die Theatermacher deshalb auf das Programm »Soziale Stadt«.
Jan Kaefer

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