Grün-As

Dort, wo einst Gärten und Felder waren

Nicht erst seit 1990 ist Grünau ein Wohngebiet von besonderem Interesse. Die Einstellung zu Grünau ist breit gefächert. Die Einen fühlten sich vom ersten Tag an wohl, oftmals war es die erste Wohnung mit Bad und Heizung - und sie erinnern sich gern daran. Die Anderen wären gern in ein anderes Gebiet der Stadt gezogen, aber es bot sich in der Zeit vor der Wende keine andere Möglichkeit.

Wenn wir danach fragen, ob dieser Stadtteil bei den dort lebenden Bürgern beliebt ist, dann erfahren wir, dass die Grünauer sich überwiegend wohlfühlen - allen Studien zum Trotz. Dass sich die Grünauer Bevölkerung in den letzten 15 Jahren nahezu halbierte, hat viele Gründe, die sich nicht ausschließlich selbst auf das Wohngebiet beziehen. Vielleicht haben alle in den ersten Jahren nach der Wende durch eine Art Aktionismus bei den Grünauer Bürgern den Eindruck entstehen lassen, dass dieses Stadtgebiet nicht lebensund wohnenswert ist. Dies sollte jedoch vorbei sein.

Ob die Vorstellungen der Stadtplaner, die sich in der Aufteilung in so genannte Kerngebiete und in so genannte Umgestaltungsgebiete, von den Bürgern dort akzeptiert werden, muss sich noch zeigen. Sicher ist jedoch, dass nicht die Stadtplaner darüber entscheiden, ob die Menschen Grünau als ihre Heimat annehmen. Abzulehnen ist auf jeden Fall eine erneute Kampagne, die die Menschen verunsichert, die dazu führt, dass Hausgemeinschaften auseinander gerissen werden und letztlich die Abwanderung aus diesem Stadtgebiet die Infrastruktur verändert und damit dann der Beweis erbracht werden kann, dass dieses Wohngebiet eben doch langfristig nicht lebenswert ist. Der Einzelne kann sich nicht wehren, er kann dies nur gemeinsam mit den Wohnungsunternehmen und vielleicht auch mit den politischen Parteien organisieren. Unter Berücksichtigung des demographischen Faktors sind in besonderer Weise die Wohnungsunternehmen gefragt.

Eine wichtige Voraussetzung, älteren Grünauer Bürgern ihre gewohnte Umgebung zu erhalten, ist der Anbau von Aufzugsanlagen. Im WK 5.1 haben wir, die WBG Kontakt, bisher sehr gute Erfahrungen machen können und uns deshalb entschieden, die Objekte Binzer Straße, Zingster Straße, Selliner Straße, mit insgesamt 27 Aufzugsanlagen auszustatten. Gleichzeitig werden an den Objekten die Fugen saniert, ebenso die Außenwandelemente, die Balkone und die Dächer. Die Arbeiten werden am 2. Mai 2007 beginnen und am 15. Dezember 2007 abgeschlossen sein. Im gleichen Zeitraum werden wir die Gestaltungsarbeiten im Bereich des Wohnumfeldes vorbereiten, um so unter Einbeziehung der dort wohnenden Grünauer Bürger im Jahr 2008 die Wohnanlage komplett fertig stellen zu können.

Wir wollen, dass unsere Mieter sich auch weiterhin in Grünau wohlfühlen und dies auch dann, wenn sie das 60. Lebensjahr überschritten haben.

Rainer Löhnert, Jörg Keim
Weiter>>>
Karte