Grün-As

Neuer Senioren-Treff

...in der Ratzelstraße bietet Hilfe und Geselligkeit

Neugierig sind sie, die ersten Besucher. Wollen am 9. August die feierliche Eröffnung ihres neuen Seniorentreffs hautnah miterleben. In der Ratzelstraße 8 drängen sich aber erst einmal mehr Verantwortliche als Gäste. Viele wichtige Namen. Viele gute Vorsätze.

Da hilft den Damen schon mal ein Gläschen Sekt, ihre Scheu zu überwinden. Und dann sehen sie sich alles ganz genau an. Schmuck ist es ja. Schöne neue Möbel. Die Farbe scheint noch nicht ganz trocken. Alles hell und freundlich. Wilhelm Grewatsch, Vorstand der WG Lipsia, übergab symbolisch den Schlüssel: »Unser Ziel ist, dass Mieter so lange wie möglich selbstbestimmt in ihren eigenen vier Wänden wohnen bleiben und gleichzeitig Gemeinschaftsgefühl und Nachbarschaftshilfe erfahren können.«

Einige nicken. Sie sind erst um die sechzig und auf den ersten Blick topfit. Geistig hellwach. Sie hören auch nach einem Glas Sekt noch sehr genau zu. Was sie hier erwartet, möchten sie wissen. Wohnortnah wolle man arbeiten. Mit den Senioren gemeinsam kulturelle und soziale Angebote planen. Gesellig sein, kompetente Beratung bieten, persönliche Unterstützung bei Gesundheitsfragen bis Behördengängen geben. Genossenschaftlich Nähe leben - 2012 im UNO-Jahr der Genossenschaften - und natürlich weit darüber hinaus.

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Sogar ein medizinischer Check, wie beispielsweise das Blutdruckmessen, ist im neuen Seniorentreff in der Ratzelstraße 8 möglich.

Vorstand Olaf Wenzel sieht das Potential seiner Volkssolidarität in der Leistung sozialer Dienste. Das sei vor allem eine persönliche, zuverlässige ambulante Pflege, das »Essen auf Rädern«, Möglichkeiten der hauswirtschaftlichen Versorgung sowie die Installation eines Hausnotrufes. Dafür gibt es artig Beifall. Aber trifft es auch den Nerv der Senioren? Die meisten gehen regelmäßig zum Friseur, kleiden sich modisch, treiben offensichtlich Sport. Haben Handys dabei.

Das Angebot wird mit Kaffee und Kuchen einmal die Woche nicht durchgehen. Das weiß auch die künftige Leiterin des Treffs, Frau Kasten: »Die Philosophie unserer Einrichtungen ist ein selbst bestimmtes Klubleben.« Generationsübergreifend und offen für die Ideen und Aktivitäten der Senioren wolle man den Alltag meistern. Dazu gehören Spielenachmittage ebenso wie Tanztee oder Yoga, Lesen, Computerarbeit oder Weihnachtsfeier.

Alle Besucher sind herzlich willkommen. »Und dabei denken wir vor allem auch an interessierte Senioren aus Grünau.« Es wird eine anspruchsvolle Gratwanderung zwischen durchaus willkommener Hilfe im Alltag und einem modernen lebendigen Mittun, das die Senioren teilhaben lässt am gesellschaftlichen Leben. Ihnen Möglichkeiten bietet, eigene Ideen und Erfahrungen einzubringen, sich auszutauschen, zu lernen, zu lachen, nicht »einzurosten« sondern dabei zu sein. Mittendrin.

Silke Heinig
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