Grün-As

Leipzig liest...

...und Grünau auch ein bisschen

Längst stellt das Lesefest »Leipzig liest« einen festen Bestandteil der Leipziger Buchmesse dar. Jedes Jahr im März (diesmal vom 13. bis 17. März) geben sich Verlage und Autoren nicht nur auf dem Messegelände ein literarisches Stelldichein.

Im Gegensatz zum Frankfurter Pendant gibt es auch am Rande hautnahe Begegnungen zwischen Schreibenden und ihren Lesern. Dabei hat sich das Fest, welches 1992 mit 80 Autorenlesungen begann zu Europas größtem Literatur-Festival gemausert. In diesem Jahr locken die Veranstalter mit sage und schreibe 2.800 Veranstaltungen und 2.9000 Mitwirkenden an 365 Orte in und um Leipzig.

Bei aller Euphorie: Einen kleinen Wehrmutstropfen gibt es aus lokalpatriotischer Sicht. Denn sieht man einmal von den nicht öffentlichen Lesungen im Rahmen des Schulunterrichtes an Grünauer Einrichtungen ab, macht das stadtweite Lesefest leider nur zweimal Station im großen Grünau, wobei eine Location streng genommen noch nicht einmal zum Stadtteil gehört.

Angebot und Nachfrage oder Nachfrage und Angebot? Sei es drum: Wahre Literaturfreunde schauen auch über den Grünauer Tellerrand hinaus. Darum an dieser Stelle ein vergleichsweise winziger und zugegebenermaßen äußerst subjektiver Abriss des diesjährigen Programms, welches Sie in Gänze unter: www.leipzig-liest.de finden.

Ausgewählte Veranstaltungen

13. März, 19.00 Uhr, »Die Kriminacht der Leipziger Lokalmatadorinnen!« mit Ethel Scheffler und Sylke Tannhäuser in der Bibliothek Markranstädt (Parkstraße 9). Kriminelle Schreibtischtäterinnen erfreuen Sie mit gruseligen Geschichten rund um Leipzig!

13. März, 20.00 Uhr, »Gib Wessis eine Chance: Neue Beiträge zur Völkerverständigung« mit Holger Witzel im Café Maître (Karl-Liebknecht-Straße 62) oder am 16. März, 20.30 Uhr im Tapetenwerk, Haus A, Die Plattenküche, Lützner Straße 91. Schmerzhaft, aber wahr - und unglaublich lustig: Neue Satiren vom bösen »Ostbeauftragten«.

14. März, 18.00 Uhr, »Mütter« mit Birgitt Flögel im Mütterzentrum Grünau (Potschkaustraße 50). Eine Geschichte über das Schicksal von fünf Müttern.

14. März, 18.30 Uhr, »Lebens(t)räume« mit Ulla Spörl im Apothekenmuseum (Thomaskirchhof 12). Wenn das Eheleben eskaliert: Karl - Ex- IM und Karla - Stasiopfer. Karla fühlt sich als Stasiopfer gemacht und Karl zum Fußabtreter einer schwarz-weiß gefärbten Geschichtsauffassung.

14. März, 19.00 Uhr, »Grund genug zu gehen« mit Dieter Bub im Café Yellow, Haus Steinstraße e.V. (Steinstraße 18). Eine erschütternde Abrechnung mit dem Mythos des glücklichen Alterns.

15. März, 09.00 Uhr, »Das Paradies der Täter« (ab 14 Jahre) mit Jürgen Seidel in der Max-Klinger-Schule (Miltitzer Weg 4). Im Colegio Friedrich, der deutschen Schule in La Plata, herrscht eine explosive Stimmung. Denn hier lernen Kinder aus jüdischen Emigrantenfamilien zusammen mit Kindern von Naziverbrechern.

15. März, 17.00, »Abzocken für Anfänger und Fortgeschrittene« mit Joachim Betz in der Leipziger Pfeffermühle (Katharinenstraße 17). Lesung der Verbraucherzentrale Sachsen - Wahnsinniges auf Juristendeutsch und Versicherungschinesisch.

15. März, 19.00 Uhr, »Tiere in der Stadt - Die Wildnis vor unserer Haustür« mit Bernhard Kegel im Zoo Leipzig, Marché im Gründergarten (Pfaffendorfer Straße 29). Zwischen Stein, Beton und Asphalt findet sich eine erstaunliche Vielfalt von Tierarten.

15. März, 19.00 Uhr: »Guillaume, der Spion. Eine deutsch-deutsche Karriere.« mit Wibke Bruhns, Eckart Michels und Wolf-Dietrich Schilling im Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig (Grimmaische Straße 6). Eckart Michels legt die erste Biografie des legendären »Kanzleramtsspions« Günter Guillaume vor.

15. März, 19.30 Uhr, »Ich mit ohne Mama - Jonas hat Down-Syndrom und erzählt vom Erwachsenwerden« mit Doro und Jonas Zachmann bei »Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Leipzig e.V.« (Käthe-Kollwitz-Straße 68). Der 20-Jährige stellt das Buch vor, das er gemeinsam mit seiner Mutter geschrieben hat.

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