Grün-As

Freiwillig arbeiten?!

Wie heißt es doch so schön in einem Gedicht von Wilhelm Busch: »Willst Du froh und glücklich leben? Laß kein Ehrenamt Dir geben…«
Dass dem nicht so ist, bestätigen viele Menschen, die sich ehreamtlich engagieren - im Sport, bei der Kinder-, Jugend-, Seniorenbetreuung, in der Kultur-, Umwelt- und Bildungsarbeit usw. »Ohne Geld - aber nicht umsonst! Freiwilligenarbeit in Holland und Deutschland«, so war im November 1998 ein Artikel im Grün-As überschrieben, in dem es hauptsächlich um die Freiwilligenagentur in Bremen ging.

Mittlerweile haben sich auch in den neuen Bundesländern Freiwilligenagenturen etabliert. In Sachsen gibt es bisher insgesamt 6 und davon eine in Leipzig. Zum Grünauer Stammtisch am 8. Mai im KOMM-Haus war Herr Brier von der Freiwilligen-Agentur Leipzig e.V. zu Gast und berichtete vor interessiertem Publikum über Anliegen und Arbeit dieses Vereins, der sich die Förderung des Ehrenamtes und die Vermittlung von Freiwilligen auf die Fahnen geschrieben hat. Dazu wurden und werden Kontakte zu Vereinen, Wohlfahrtsverbänden u. a. geknüpft, um zu erfahren, ob und welcher bedarf an helfenden Mitstreitern besteht - einmalig, regelmäßig, über einen kürzeren oder längeren Zeitraum.

Auf der anderen Seite versucht die Agentur, über zahlreiche Gespräche, Vorstellungen und Öffentlichkeitsarbeit sich als Anlaufstelle für all die Leute zu profilieren, die sich - aus welchen Gründen auch immer: sei es, um gebraucht zu werden, unter Leute zu kommen, eigenen Fähigkeiten einzubringen, Anerkennung zu finden usw. - ehrenamtlich engagieren wollen. In ausführlichen persönlichen Gesprächen werde dann versucht, dem potenziell Ehrenamtlichen ein entsprechendes Angebot zu unterbreiten. Es besteht aber keine Verpflichtung, keine Bindung, alles geschieht auf freiwilliger Basis.

Und weil sich manch einer vielleicht nicht so richtig traut, persönlich in der Agentur vorzusprechen, werden demnächst die Internetseiten der Agentur zur Verfügung stehen www.freiwilligen-agentur-leipzig.de. Warum also allein zu Hause sitzen und Trübsal blasen? Da ein Großteil der Ehrenamtlichen laut statistischer Angaben berufstätig ist, sind viele Vereine dankbar für Unterstützung: sei es mal eine Standbetreuung, eine Begleitung von Kindergruppen, regelmäßiger Spaziergang mit einem älteren Menschen, die Aufbereitung historischer Unterlagen für eine Dokumentation - woran beispielsweise der KOMM e.V. Bedarf hat - und vieles mehr.

Wenn Sie Zeit und Interesse haben, schauen Sie doch einfach mal bei der Freiwilligen-Agentur vorbei (Große Fleischergasse 12, 04109 Leipzig, 1.OG, Zimmer 120,122, Telefon: 1494728).
KOMM e.V.

Kunst und Feiern am Rodelberg

"Wegweisendes" ist der Name eines Projektes, dass sich der Gestaltung des Übergangs von der Alten Salzstraße in Grünau zum Gebiet des Kulkwitzer Sees widmet. Acht Bildhauer sind zu diesem Thema in der Zeit vom 13. Mai bis zum 14. Juni am Rodelberg an der »Straße am See« schöpferisch tätig. Die Idee hierzu entstand im Rahmen eines EU-Projektes, bei dem unter dem Namen »It takes two« Experten und Bewohner aus verschiedenen europäischen Großstädten über Erfahrungen und Visionen in ihren Großwohnsiedlungen diskutierten.

Angesichts der besonderen Bedeutung für die Wohnqualität ist es Anliegen dieser Aktion, den Bereich zwischen Wohngebiet und Kulkwitzer See stärker in das öffentliche Bewusstsein zu rücken. Neben den künstlerischen Aktivitäten soll aber vor allem eine Möglichkeit für die Grünauer geschaffen werden, sich mit eigenen Ideen und Vorschlägen zur weiteren Gestaltung dieses Gebietes in die Diskussion einzubringen. Hierzu sind alle interessierten Bewohner von Grünau herzlichst eingeladen. Der Stadtteilmoderator Jan Zychlinski wird aus diesem Grund häufig vor Ort sein.

Über das Projekt wird im Bürgerbüro des Quartiersmanagements WK 8, Brackestr. 38, aktuell informiert. Am 14. Juni werden die Kunstobjekte im Zusammenhang mit dem 2. Bergfest öffentlich übergeben. Neben vielen kleinen Aktionen sind als Attraktionen für dieses Fest ein Mountainbikerennen, eine Feuershow, Livemusik und ein großes Lagerfeuer auf dem Berg geplant.
Jan Zychlinski

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