Grün-As

Der Stadtbezirksbeirat stellt sich vor

Der verhinderte Straßenausbau in den Grünauer Siedlungen ist nur ein Beispiel der erfolgreichen Arbeit des hiesigen Stadtbezirksbeirates aus jüngerer Vergangenheit. Seit nunmehr 15 Jahren finden sich Monat für Monat die zwölf Vertreter des Gremiums zusammen und bilden damit ein wichtiges Bindeglied zwischen Stadtteilbewohnern und Verwaltung beziehungsweise Rathausspitze. Denn die ehrenamtliche Tätigkeit der Stadtbezirksbeiräte ist Kommunalpolitik pur.

Auf unterster Ebene haben sie das Ohr am Volk, wissen am ehesten, was den Bürgern auf den Nägeln brennt, kennen die Probleme ihres Viertels und können vermitteln. Zwar werden die Damen und Herren nicht direkt durch die Einwohner ihres Wirkungskreises gewählt. Doch mit jeder Legislaturperiode des Stadtrates endet auch jene der Stadtbezirksbeiräte und dessen Vertreter müssen durch ihre jeweilige Partei neu bestimmt werden. Denn diese setzen sich analog der Sitze im städtischen Parlament zusammen.

Nachdem der Grünauer Beirat in den letzten Jahren weitestgehend gleich besetzt war, gibt es diesmal nun drei neue Gesichter. Zwei von ihnen sind den Grünauern dennoch bestens bekannt, stellten sie sich doch im vergangenen Jahr bei diversen anderen Gelegenheiten zur Wahl. Ralf-Peter Wirth von der FDP verpasste genau wie der neue und alte grüne Stadtbezirksbeirat Jürgen Kasek im Juni ganz knapp den Einzug ins Leipziger Rathaus und wird sich fortan direkt im Stadtteil für die Belange der hiesigen Bewohner einsetzen.

Für die SPD sitzen zukünftig Peter Hütter und die ehemalige Landtagsabgeordnete Margit Weihnert im Beirat. Deren dritte Amtszeit im sächsischen Landtag scheiterte am zweistelligen Listenplatz und dem schlechten Wahlergebnis ihrer Partei. Die beiden Neulinge treten die Nachfolge für ihre SPD-Kollegen Günther Preusse und Heiko Bär an - letzterer vertritt Grünauer Interessen nunmehr auf höherer Ebene.

Die CDU verlor einen Sitz an die FDP und hat zukünftig einen Vertreter weniger im Gremium - das Aus für den langjährig engagierten Stadtbezirksbeirat Thomas Plotzki. Nach eigenen Angaben hätte er diese Funktion gerne weiterhin ausgeübt, wurde aber von seiner Partei nicht wieder entsandt. Der Friedensrichter hatte sich vor allem für die Belange Behinderter stark gemacht.

Fünf Jahre und viele Aufgaben im Dienste der hiesigen Stadtteilbewohner liegen nun vor den neuen und alten Beiräten - hitzige Debatten sind dabei garantiert. Und auch wenn die ehrenamtliche Tätigkeit manches Mal undankbar ist, ist sie doch nicht wegzudenken aus der politischen Hierarchie. Für erfolgreiches Agieren bedarf es allerdings nicht zuletzt der Mithilfe aus der Bevölkerung. Der Stadtbezirksbeirat tagt öffentlich in der Völkerfreundschaft - kann also von Jedermann besucht werden.

Bislang sind voll besetzte Zuhörerreihen aber eher die Ausnahme - stark frequentiert waren zuletzt lediglich die Sitzungen zum Straßenausbau der Siedlung. Dabei ist es durchaus interessant, die Arbeit des Beirates mit zu verfolgen, erfährt man doch Dinge und Hintergründe über sein Wohnumfeld, die einem sonst wahrscheinlich verborgen blieben. Und nicht zuletzt trägt ein direkter Draht zwischen Beirat und Bewohnern zur erfolgreichen Stadtteilarbeit bei.

In dieser Ausgabe stellen wir Ihnen die Mitglieder des Stadtbezirksbeirates West vor.

Klaudia Naceur
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