Grün-As

Amateurfunk - Treffen

am Kulkwitzer See vom 12. bis 14. Juli 2002

Es ist wieder so weit! Wie schon in den vergangenen Jahren laden wir alle am Amateurfunk interessierten Leute zu unserem »FIELDDAY 2002« recht herzlich ein. Das Treffen findet an der Westseite des Naherholungsgebietes Kulkwitzer See (also auf der Markranstädter Seite am Grillplatz) am Freitag, dem 12.07.02 statt. Ab 13 Uhr erfolgt der Aufbau der Funktechnik, der Zelte und Antennen.

Bild Der Haupttag, Samstag, der 13.07.02 ist für Besucher am besten geeignet. Ab Samstag 9 Uhr bis Sonntag gegen 10 Uhr finden die entsprechenden »Funkaktivitäten« unserer Mitglieder und Gäste statt. Funktechnik von UKW bis Kurzwelle kommt zum Einsatz. An diesem Wochenende kann man erleben, wie vom Kulkwitzer See aus innerhalb ganz Deutschland und über die Grenzen hinaus kommuniziert wird.

Der Abbau der gesamten Technik erfolgt am Sonntagnachmittag. Für Samstagabend ist ein Lagerfeuer geplant. Durchgeführt wird diese Veranstaltung vom Amateurfunk Club Exklusiv Leipzig e.V., Ortsverband S. 31 des DARC, Leipzig Marienplatz und Ortsverband S. 34 des DARC, Clubstation des Muldentalkreises. Ausdrücklich laden wir auch die Freunde des 11-Meter-Bandes herzlich ein!

Gäste, die sich aktiv mit eigener Station und Zelt an der Veranstaltung beteiligen möchten, werden gebeten, sich telefonisch anzumelden. AFU CLUB EXKLUSIV e.V., Roland 0341/5643613.
Roland Lippe, AFU CLUB EXKLUSIV LEIPZIG e.V.

Tod eines Kritikers

Bild 1993 erschien unter Literaturchef Frank Schirrmacher als Vorabdruck in der FAZ ein Roman, der im Münchner Literaturmillieu angesiedelt war. Dort trat ein unerbitterlicher Rezensent in Erscheinung, der den klingenden Namen Willi André König alias »Erlkönig« trug: Denn die bloße Angst vor seinem Urteil reichte, um Bücher noch in den Armen ihrer Verfasser verdorren zu lassen. Ohne einander hieß der Roman, sein Autor Martin Walser. Wie ein Erlkönig hatte es ja auch Friedrich Siegburg 1960 in seiner Polemik gegen Walsers Roman Halbzeit gemacht, indem er zugab, ihm sei das Buch »wie ein Neugeborenes ganz behutsam« in die Arme gelegt worden, bevor er es wortreich erstickte. Ohne einander wiederum wurde von Marcel Reich-Ranicki verrissen, der schon manch hoffnungsfrohem Dichter durch vernichtende Urteile den feuilletonistischen Todesstoß versetzte: Er hatte sich im Erlkönig wohl ein wenig wiedererkannt.

Jetzt hat Walser einen Roman geschrieben, der eine Variante seiner Königsfigur ins Zentrum der (man muss es immer wieder sagen: fiktiven) Handlung stellt. Und diesmal lehnte Schirrmacher den Vorabdruck unter dem Vorwurf »antisemitischer Klischees« kategorisch ab. Dünnhäutig sprach Reich-Ranicki gar von realen Mordfantasien Walsers gegen seine Person. In einer beispiellosen Literaturbeilagenkampagne schlug der (unterstellte) Rufmord an einem konkreten Kritiker in tatsächlichen Rufmord an Martin Walser um.

Seit über 25 Jahren findet sich in Walsers Notizbüchern das Kürzel »T. e. Kr.«, »Tod eines Kritikers«, wieder. Beleg dafür, dass das eng mit seiner Beziehung zu Reich-Ranicki verknüpfte Thema den Autor schon seit langem quälte. Mit diesem Roman (»Für die, die meine Kollegen sind«) hat er sich seine Wut über den absurden Literaturbetrieb von der Seele geschrieben, um selbst Opfer einer publizistischen Farce zu werden. Vielleicht hat sich Walser nur mit verbalen Mitteln gegen verbale Attacken zur Wehr gesetzt. Ob das letztlich ausreicht für ein gutes Buch, muss jeder für sich selbst entscheiden.
Thomas Köster

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