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Grünauer Schule wird Joachim-Ringelnatz-Schule

Die 80. Schule in der Grünauer Allee 35 soll den Namen von Joachim Ringelnatz erhalten. Dafür sprach sich die Dienstberatung des Oberbürgermeisters aus. Zurzeit wird die Grundschule für 3,5 Millionen Euro komplett saniert. Die Namensverleihung soll daher nach Fertigstellung spätestens im Sommer 2008 stattfinden.

Die Schule möchte mit der Namensgebung die Verbundenheit von Joachim Ringelnatz mit der sächsischen Sprache und Leipzig würdigen. Seine Verse und Gemälde bieten viele Möglichkeiten, sich mit den Kindern auf eine Zeitreise und Spurensuche zu begeben. Über Exkursionen, Suchen von Zeitzeugen, Fächer übergreifender Projektarbeit, Ringelnatz-Lesestunden und Gedichtwettbewerben können die Schüler bereits ab der ersten Klasse an sein Leben und Werk herangeführt werden.

Joachim Ringelnatz wurde unter seinem bürgerlichen Namen Hans Bötticher am 7. August 1883 in Wurzen geboren. Fünf Jahre später übersielte die Familie nach Leipzig. Als äußerst lebhaftes, phantasievolles Kind hatte er in der Schule disziplinarische Schwierigkeiten und wurde vom Königlichen Staatsgymnasium Leipzig verwiesen. Danach besuchte er bis zur Obersekunda eine Privatschule. 1905 bis 1911 fuhr er zur See und veröffentlichte darüber seine Erinnerungen »Was ein Schiffsjungen-Tagebuch erzählt«. Ringelnatz absolvierte eine kaufmännische Lehre, arbeitete als Hausmeister, Bibliothekar, Balladendichter und Fremdenführer.

Zu seinen literarischen Werken zählen Novellen, Gedichte und Verse für Kinder. Er hatte aber auch eine Begabung für die Malerei. Gemälde, Aquarelle und Federzeichnungen gehören zu seinen Hinterlassenschaften. 1930 zog er als Autor des Rowohlt- Verlages nach Berlin. Er starb am 17. November 1934.

Info: Stadt Leipzig
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