Grün-As
Leipzig Grün-As Stadtteilmagazin

»Kopfkino« und »Yolo«

Premieren im Theatrium

Im Stück »Kopfkino« leben drei Geschwister in einem Zimmer. Das ist selbstverständlich nicht leicht. Der große Bruder hat deswegen auch die Zimmer mit Klebeband in drei Teile geteilt. Niemand darf in seinen Bereich! Blöd nur, dass die kleine Schwester sich nicht daran hält und mit ihren Barbies gern über die Grenze tritt. Der mittlere Bruder ist sehr still und ordentlich, er versucht dem ganzen Stress aus dem Weg zu gehen. Wohl fühlen sich aber alle drei nichtso richtig.

Das Stück spielt in zwei verschiedenen Ebenen. Die erste Ebene ist das Kinderzimmer der drei. Die zweite Ebene ist die »Gefühlszentrale«, dort leben sich die Emotionen der Geschwister, welche unsere Geschichte steuern. Es lehnt sich an den Film »Alles steht Kopf« an. Die fünf Emotionen Freude, Ekel, Wut, Angst und Kummer leben in der Gefühlszentrale. Solange die Freude am Steuer ist, läuft alles gut. Der Ekel bewahrt die Figuren vor Rosenkohl. Die Wut kocht hoch, wenn es mal nicht so läuft, wie es laufen sollte. Die Angst lässt uns gewisse Dinge nicht anfassen. Ja, und was ist eigentlich mit dem Kummer? Premiere des Stücks (P6) ist am 2. Juni um 16 Uhr – weitere Aufführung am 3. Juni, 16 Uhr.

In »YOLO – Zeit wächst nicht auf Bäumen« (P6) wünscht sich ein kleines Mädchen von ihren Eltern, dass sie nicht mehr so viel arbeiten, öfter zuhören und mehr mit ihr unternehmen. Sie wünscht sich in eine Welt, in der man Zeit für sie hat. Dort jedoch begegnet sie Menschen, die ihre Zeit den unheimlichen »Grauen Herren« verkaufen. Auf der Suche nach Hilfe für ihre neuen Freunde trifft das Mädchen auf eine rätselhafte Schildkröte, die sie zur geheimnisvollen Meisterin Hora führt. Kann sie helfen, ihre verlorene Zeit zurückzugewinnen? Die Premiere ist am 23. Juni, 16 Uhr, weitere Aufführung am 24. Juni, 16 Uhr.

Das Cineplex lädt ein: Dem Papst ganz nah

»Papst Franziskus – ein Mann seines Wortes« heißt der neue Film des mehrfach Oscar-nominierten deutschen Regisseurs Wim Wenders, der ab 14. Juni im Cineplex zu sehen ist. Im Zentrum des filmischen Porträts stehen die Gedanken des Papstes, seine Vision einer Kirche, die von tiefer Sorge um die Armen geprägt ist, sein Engagement für Frieden, Umwelt und soziale Gerechtigkeit. In einer Zeit, inder das Misstrauen gegenüber Politikern groß ist und in der Lügen, Korruption und »alternative Fakten« unser Leben bestimmen, bringt uns Wenders einen Mann nahe, der lebt, was er predigt, und dem Menschen aller Glaubensrichtungen, aus aller Welt und aus unterschiedlichsten Kulturen ihr Vertrauen schenken.

Auch wenn der Film die kritische Auseinandersetzung mit Franziskus Positionen und der Institution Kirche scheut, fasst er Wort und Wirken von Franziskus mit cineastischer Meisterschaftin bewegende Bilder. Am Endebleibt die Frage, wie groß die Macht des Wortes wirklich ist.

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