Grün-As
Leipzig Grün-As Stadtteilmagazin

Potenzial

Editorial

Liebe Leserinnen und Leser, Grünau hat Potenzial. Diesen Satz haben Sie sicherlich schon einmal gehört und als Grünauer können Sie ihn auch garantiert unterschreiben. Zugegeben: Der Stadtteil, engagierte Bewohner sowie verschiedene Akteure kämpfen nun schon seit vielen Jahren um das Image der Großwohnsiedlung, wie das Viertel im Neudeutsch heißt. Ja, es gibt Probleme. Das zu negieren, wäre nicht nur blauäugig, sondern geradezu sträflich im künftigen Entwicklungsprozess. Aber das nur nebenbei. Zurück zu den Potenzialen.

In den 14 Jahren, die ich nun schon mit dem Stadtteil verbunden bin, ich logischerweise mit vielen Grünauern ins Gespräch gekommen. Die meisten von ihnen, zählen – ob gefragt oder nicht – irgendwann zwangsläufig die Vorteile des Stadtteils auf. Gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr, jede Menge Einkaufsmöglichkeiten, ein dichtes Netz von Kitas und Schulen. Und: viel Grün.

Gerade im Frühling fällt mir das auch immer wieder auf. Grünau macht seinem Namen alle Ehre. Und dabei rede ich gar nicht unbedingt von blühenden Bäumen oder liebevoll gepflegten Rabatten. Auch den Kulki als riesengroßen Standortvorteil möchte ich (die Freunde des Sees mögen es mir nachsehen) an dieser Stelle mal außer Acht lassen. Als Südvorstädterin, deren Kiez momentan massiv verdichtet wird, begeistern mich nämlich die vielen Freiflächen in Grünau am meisten. Darauf bin ich, ich gebe es ehrlich zu, wirklich neidisch. Eine Vielzahl von Spielplätzen und riesige Rasenflächen – ein Eldorado für Kids und Menschen, die sich gern im Freien aufhalten.

Mehr und mehr werden diese grünen Räume nun auch tatsächlich genutzt. Vorbei die Zeit, in denen die tollen Spielplätze, die der Stadtteil zu bieten hat, vereinsamten. Bei schönem Wetter ist dort mittlerweile die Hölle los. Die verbliebenen Bolzplätze sind hart umkämpft und auch viele Wiesen bevölkert. Auf ihnen wird gegrillt, gespielt und geschnackt – ganz so, wie es in den großen Parks der Stadt schon seit langem Usus ist. Einem Stadtteil, dem gerne eine gewisse Anonymität attestiert wird, kann das nur gut tun. Schließlich sind öffentliche Räume Orte der Begegnungen und ein funktionierendes Nachbarschaftsverhältnis darf getrost als Wohlfühlfaktor bezeichnet werden.

Während sich nun die größtenteils durch Abriss entstandenen Wiesen mehr oder weniger von ganz allein entwickeln, braucht ein anderes Gelände im Herzen Grünaus ein wenig Anschub. Und wird ihn in absehbarer Zeit wohl auch bekommen. Das Areal rund um den Kletterfelsen soll nach dem Willen der Verwaltung zu einem attraktiven Sport- und Bewegungszentrum werden. Die Pläne dazu hat Sportbürgermeister Heiko Rosenthal jüngst im Stadtteilladen vorgestellt und Sie können sie auf den nächsten Seiten nachlesen. Nur einer von vielen Orten mit Potenzial findet...

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